"Ich sage: Wir brauchen etwa 30 Millionen Euro für die Verstärkung des aktuellen Kaders - um eine Mannschaft zu haben, die wieder einen Spitzenplatz belegen und in der Champions League die Gruppenphase überstehen soll", sagte Magath.
Angesichts der weiter angespannten Finanzlage zunächst Transfererlöse zu erzielen, um dann investieren zu können, hält er für den falschen Weg. "Aus meiner Sicht wäre das genau die falsche Strategie. Schon letztes Jahr sollten Spieler verkauft werden, um Löcher zu stopfen", sagte Magath: "Zum Glück konnte ich das damals mit guten Argumenten verhindern. Die Champions-League-Qualifikation bringt Schalke jetzt mindestens 20 Millionen Euro Mehreinnahmen."
Sollten Spieler verkauft werden müssen, will er dafür nicht die Verantwortung übernehmen: "Es sei denn, man nimmt bewusst in Kauf, dass die Mannschaft einen Mittelfeldplatz belegt und in der Champions League kein Spiel gewinnt." Die hohen Ziele sieht Magath gefährdet. Das Versprechen, bis 2013 den Meistertitel zu holen, hätte er "nach aktuellem Wissensstand so nicht gegeben", sagte er: "Grundlage war die Annahme, dass ein niedriger zweistelliger Millionenbetrag fehlt und mir volle Entscheidungsgewalt bei Schalke zugesagt war."
Seine Entscheidungsgewalt hält er für stark eingeschränkt, weil auf der Jahreshauptversammlung der Antrag scheiterte, im Rahmen eines festgelegten Budgets Geschäfte ohne Genehmigung des Aufsichtsrates zu tätigen zu dürfen. "Für mich besteht jetzt die Ungewissheit, ob ich meine Arbeit so weitermachen kann wie bisher", sagte Magath: "Klar ist: Meine Arbeit wird erschwert."
Die zurückliegende Saison beurteilt er als ganz schwer und extrem nervenaufreibend: "Die Schalker Mannschaft war vor einem Jahr ziemlich zerstritten und in einer, vorsichtig ausgedrückt, schlechten Verfassung. Dazu fand ich eine finanzielle schlechte Ausgangsposition vor. Es gab ein größeres Minus, als mir ursprünglich gesagt worden war. Unter diesen Bedingungen habe ich hochmotiviert gearbeitet. Aber es hat mich sehr viel Kraft gekostet."