Der VfB Stuttgart hat seinen Heimkomplex am 7. Spieltag der Fußball-Bundesliga abgelegt und den Anschluss ans obere Tabellendrittel hergestellt. Die Schwaben besiegten Bayer Leverkusen mit 3:0 (1:0) und feierten den ersten Heimerfolg seit über fünf Monaten (2:1 gegen den VfB Wolfsburg am 6. Mai 2006). Stürmer Mario Gomez (22.) mit seinem vierten Saisontor, Abwehrspieler Athur Boka (48.) und der drei Minuten zuvor eingewechselte Thomas Hitzlsperger (75.) besiegelten das erlösende Erfolgserlebnis für die Stuttgarter, die nunmehr seit vier Spieltagen unbesiegt sind.
Für U21-Nationalspieler Gomez war es der vierte Treffer in der vierten Partie in Folge. Leverkusen indes muss weiter auf den ersten Auswärtserfolg in dieser Saison warten. Die Gastgeber konnten es sich sogar leisten, einen Handelfmeter zu verschießen. Spielmacher Antonio da Silva scheiterte in der 62. Minute am starken Leverkusener Keeper Jörg Butt. Unmittelbar zuvor hatte Bayer-Kapitän Carsten Ramelow wegen Handspiels nach einem Freistoß von Da Silva im Strafraum die Gelb-Rote Karte gesehen. Vor 35.000 Zuschauern erspielte sich der VfB, bei dem Kapitän Fernando Meira nach seiner fünfwöchigen Verletzungspause ein nur 35-minütiges Comeback feierte, nach einer ausgeglichenen Anfangsviertelstunde ein Übergewicht. Vor allen Dingen die quirlige Stuttgarter Doppelspitze mit Cacau und Gomez ließ die Leverkusener Abwehrreihe um Nationalspieler Bernd Schneider, der als rechter Verteidiger eingesetzt wurde, häufig alt aussehen. Zumindest Gäste-Keeper Butt behielt lange Zeit kühlen Kopf und rettete unter anderem gleich dreimal gegen den Brasilianer Cacau (19./20./39.).
Der Sturmpartner des 25-jährigen Südamerikaners war dagegen erfolgreicher: Nur vier Tage nach der verpassten EM-Qualifikation mit der U21 war Gomez ein steter Unruheherd, während sein Nationalmannschaftskollege Stefan Kießling im Bayer-Sturm ohne Durchschlagskraft blieb und nach der ersten Halbzeit ausgewechselt wurde. Folgerichtig war es auch Gomez, der mit einem Flachschuss aus 14 Metern Butt keine Chance ließ. Selbst das frühe verletzungsbedingte Ausscheiden von Defensivchef Meira brachte den VfB nicht aus dem Konzept. Zwei Wochen nach dem Prestigeerfolg gegen Schalke 04 (3:1) kam Leverkusen in der ersten Halbzeit nur zu einer Chance, doch Abwehrspieler Juan köpfte über das Stuttgarter Gehäuse (16.). Auch nach dem Wechsel bestimmte die Elf von Trainer Armin Veh das Geschehen, kam aber doch ein wenig glücklich zum 2:0. Einen Schuss von Boka aus halblinker Position fälschte Schneider unglücklich ab. Nach dem Platzverweis von Ramelow forcierten die Gastgeber nochmals das Tempo und kamen durch Hitzelsperger zum dritten Treffer.