Die Hoffnung des Hamburger SV geht in die nächste Runde. Wenn am Samstag (15.30 Uhr/live bei arena) Schalke 04 in der Hansestadt gastiert, will der `Sieglos-Saurier´ der Bundesliga einmal mehr den langersehnten ersten Dreier einfahren. Bisher erinnerte beim Gründungsmitglied des deutschen Fußball-Oberhauses besonders die Offensive zu oft an das knuffigen Vereinsmakottchen `Dino Hermann´, jetzt heißt es: Zähne zeigen. `Es ist an der Zeit, dass wir etwas entfachen. Es ist wichtig, dass wir endlich unser Erfolgserlebnis haben´, sagt Trainer Thomas Doll, und Sportchef Dietmar Beiersdorfer ergänzt: `Natürlich sind wir mit dem bisherigen Saisonverlauf nicht zufrieden. Gegen Schalke wollen wir den Erfolg mit aller Macht erzwingen. Ich bin mir ganz sicher, dass wir wieder nach oben kommen.´
##Picture:panorama:2438## Sollte es gegen die Gelsenkirchener wie schon in den elf Partien zuvor seit Saisonbeginn erneut nicht mit einem Sieg klappen, steht den Hamburgern eine weitere von Durchhalteparolen geprägte Woche bevor. Dolls Position dürfte jedoch auch dann nicht in Frage stehen. `Thomas leistet hervorragende Arbeit. Wir haben vollstes Vertrauen in ihn. In unserer Situation gilt es, Ruhe zu bewahren und sich nicht selbst zu zerfleischen´, betont Beiersdorfer. Dabei ist der Coach des einzigen noch sieglosen Bundesligisten um seine derzeitige Aufgabe wirklich nicht zu beneiden. Selbst in der Länderspielpause blieb er von schlechten Nachrichten nicht verschont. Bei Abwehrspieler Guy Demel wurde ein Teilanriss der linken Oberschenkelsehne diagnostiziert. Seine Rückkehr ist nicht vor Januar 2007 zu erwarten.
Zudem fallen Spielmacher Rafael van der Vaart, Abwehrchef Bastian Reinhardt und Linksverteidiger Thimothee Atouba weiter verletzt aus. Mehdi Mahdavikia ist rotgesperrt. `Wir dürfen nicht anfangen zu jammern und müssen noch enger zusammenrücken, um die Ausfälle aufzufangen´, fordert Doll angesichts der Personalprobleme, die ihn bisher nicht einmal mit der Wunschelf auflaufen ließen: `Dennoch hoffe ich, dass es langsam reicht. Wir haben zuletzt nichts ausgelassen, was der Fußball bietet. Es kam knüppeldick.´ Hoffnung macht hingegen die bisherige Auswärtsschwäche der Schalker, die zuletzt zweimal in Folge auf fremdem Platz verloren und trotz der Punktgleichheit mit Tabellenführer Hertha BSC Berlin große Unruhe im Umfeld verspüren. Die eigene Vereinshistorie spricht allerdings gegen den HSV. Erst dreimal wies man nach sechs Spieltagen noch keinen Sieg auf. Das erste Erfolgserlebnis gab es dann frühestens nach neun Partien.