Acht Monate dauerte die erneute Leidenszeit des Linksverteidigers, der sich ausgerechnet in der letzten Woche vor dem Beginn dieser Saison erneut schwer an seinem mehrfach operierten linken Knie verletzt hatte.
Im Interview erklärte der 26-Jährige, dass er einem Comeback noch in dieser Saison nicht abgeneigt wäre.
Christian Pander, fühlen Sie sich wieder einmal wie neugeboren?
Es ist auf jeden Fall ein geiles Gefühl wieder auf dem Platz zu stehen. Ich bin froh, dass ich es geschafft habe, das macht mir Mut, gerade nach dieser langen Zeit. Ich habe eine schwere Zeit hinter mir. Das war wirklich das Schlimmste, was ich je erlebt habe. Zwischen dem Tag, als die Verletzung passierte und der Operation bei Professor Ulrich Boenisch in Augsburg waren für mich die Hölle, weil ich nicht wusste, wie es weitergehen wird. Um die OP kam ich jedoch nicht herum. Es ging dabei nicht darum, wann ich wieder spielen kann, sondern ob ich überhaupt jemals wieder einsatzfähig werde.
War es denn eine neue Bänderverletzung oder ist eine alte aufgerissen?
Es war eigentlich ein ganz normaler Innenbandriss, der Doc hat das Knie dann leergeräumt und ich musste in der Reha wieder ganz vorn vorn beginnen. Es ist vielleicht auch nicht so gut, wenn man weiß, was dann alles auf einen zukommt. Ich hatte diese leidige Geschichte ja nun schon ein paar Mal hinter mir. Die Genesung ging sehr langsam voran. Der Fortschritt war während der Reha manchmal nicht sichtbar, das war zermürbend. Ich musste unter anderem zehn Wochen lang eine Schiene tragen, was ich so nicht kannte.
Haben Sie in dieser Zeit ans Aufgeben gedacht?
Nein, dafür bin ich noch viel zu jung. Ich stand auch im ständigen Kontakt zum Trainer, der mir so viel Zeit gegeben hat, wie ich brauchte. Bei meinen früheren Verletzungen war ich vielleicht auch zu ungeduldig und habe zu früh angefangen. Das hat sich leider nicht ausgezahlt.
Nun sind Sie wieder dabei, aber muss man aufgrund Ihrer Vorgeschichte sagen, dass es die letzte Chance für Sie ist?
Ich bin jetzt erst einmal froh wieder trainieren zu können, auch wenn ich nach den ersten beiden Einheiten Muskelkater habe. Das ist ein schönes Gefühl. die Belastung im Training ist von der Intensität eine ganz andere als in der Reha. Ich denke auch gar nicht daran, was passiert wenn. Allerdings muss ich zugeben: Ich weiß nicht, ob ich noch einmal die Kraft hätte und dazu bereit wäre, diesen weiten Weg noch einmal von ganz vorne zu gehen.
Wenn man so lange ausfällt wie Sie, wie läuft da überhaupt die Bezahlung weiter?
Für diesen Fall bin ich, wie ein ganz normaler Bürger, krankenversichert. Sechs Wochen läuft die Lohnfortzahlung vom Verein, dann springt die Kasse ein. Außerdem habe ich aus den vergangenen Jahren noch etwas gespart und konnte mir so auch in den vergangenen Monaten noch etwas zu essen leisten.
Hoffen Sie noch auf Ihr Comeback in dieser Saison?
Es wäre natürlich ein Traum, wenn noch zum Einsatz käme. Mir geht es jetzt aber hauptsächlich darum, dass ich gesund bin und bleibe. Ich möchte auf jeden Fall fit in die nächste Saison starten, das ist mein wichtigstes Ziel.