Nach dem Ausgleich durch Kevin Kuranyi brachte der „Zehner“ die Schalker eiskalt in Führung. Dabei war überhaupt nicht klar, dass er den von Ruud van Nistelrooy an Alexander Baumjohann verschuldeten Strafstoß ausführen solle. „Ich bestimme nie, wer den Elfer schießen soll, sondern es soll derjenige hingehen, der sich am sichersten fühlt“, erklärte Felix Magath.
Die Kandidaten Nummer eins und zwei wären Rafinha und Jefferson Farfan gewesen, doch Rakitic nahm die Sache entschlossen selbst in die Hand. „Beim Pfiff habe ich sofort Blickkontakt zu Rafinha gesucht und ihm signalisiert, dass ich mir ganz sicher bin. Ich habe momentan eben das Selbstvertrauen dafür“, gab Rakitic zu verstehen – und ließ sich auch nicht davon verunsichern, dass Wolfgang Stark beim erfolgreichen Einschuss des Kroaten schon zu viele Spieler im Strafraum entdeckte.
„Ich habe zuerst gejubelt, aber als der Schiedsrichter gezeigt hat, dass der Elfmeter wiederholt werden muss, habe ich gedacht: Dann machst du den eben noch einmal rein“, lachte Ra kitic. „Es war eine spezielle Situation, aber ich habe genau gewusst, was ich zu tun habe. Ich wusste, dass Frank Rost schon viele Elfmeter gehalten hat, aber das hat mich nicht nervös gemacht. Auch sein Hin-und-her-Gehüpfe vor dem zweiten Versuch konnte mich nicht beeindrucken, denn mir war klar, dass ich ihn diesmal in die andere Ecke schießen würde“, führte der eiskalte Ivan aus.
Magath hingegen hatte zuvor Bedenken, ob Rakitic der richtige Mann am richtigen Platz war. „Ich war mir da nicht so sicher“, gab der 56-Jährige zu, „aber er hat es gut gemacht“. Wenn es am Mittwoch gegen die Bayern einen Elfer geben sollte, weiß er jetzt, wem er vertrauen kann.