Seelenmassage und Träumereien: Die Vorbereitung auf die Sonntagsspiele in der Bundesliga fand bei den Beteiligten vor allem in den Köpfen statt. In den drei Tagen nach dem Pokal-Debakel in Augsburg versuchte Trainer Zvonimir Soldo vom 1. FC Köln, Publikumsliebling Lukas Podolski nach dessem rüpelhaften Kurzauftritt neuen Mut für das Gastspiel beim Dritten Schalke 04 heute (15.30 Uhr live bei Sky und Liga total) zuzusprechen.
"Lukas muss nichts Besonderes machen, ruhig spielen, einfache Sachen machen, nicht durch die Wand gehen. Dann kommt alles von alleine", sagte der Kroate. Nationalstürmer Podolski hatte beim 0:2 im DFB-Pokal-Viertelfinale beim FC Augsburg am Mittwoch acht Minuten nach seiner Einwechslung wegen unsportlicher Gesten von Referee Thorsten Kinhöfer Gelb-Rot gesehen. Die große Fußball-Bühne haben die Profis von Eintracht Frankfurt vor Augen. "Träumen ist erlaubt, solange es die Leistung fördert", sagte Trainer Michael Skibbe vor dem Gastspiel beim SC Freiburg (17.30 Uhr live bei Sky und Liga total), dessen Spieler angesichts des siebten Tabellenplatzes den Europapokal im Kopf haben.
Den peinlichen Pokal-Auftritt wollten die Kölner so schnell wie möglich aus den Kleidern bekommen. Die Platzverweise für Adil Chihi, Podolski und Petit in Augsburg wirken sich nicht auf die Liga aus. Dort will man an die jüngste Erfolgsserie mit sieben Zählern aus drei Spielen anknüpfen. "Das Augsburg-Spiel ist abgehakt. Wir haben uns zuletzt in der Bundesliga gut präsentiert. Es gibt keinen Grund, dass es nicht so weitergehen sollte", sagte Soldo. Ob Podolski, der die letzten drei Liga-Spiele verletzungsbedingt hatte passen müssen, von Beginn an auf dem Platz steht, ist nicht klar.
"Ich mache mir keine Gedanken, ob Podolski dabei ist oder nicht - auch wenn er im Hinspiel ein Tor erzielt hat", sagte Schalkes Coach Felix Magath, der auf sieben Stammkräfte verzichten muss. Es war das bislang einzige Saisontor von "Prinz Poldi" beim 1:2 der Kölner im Hinspiel. Magath macht allerdings eine besondere Kölner Serie zu schaffen: "Der FC hat zuletzt in der Bundesliga auswärts nicht mehr verloren." Genau acht Spiele auf fremden Plätzen war der FC in Folge nicht zu bezwingen. Die ersten beiden Auswärtsspiele bei Borussia Dortmund und beim Hamburger SV verlor Köln. Felix Magath will trotzdem Speck für den wichtigen März anlegen. Da spielt "Königsblau" gegen Dortmund, in Hamburg, gegen Bayern München und bei Bayer Leverkusen. "Für uns ist das ein wichtiges Spiel (gegen Köln/d. Red.), in dem wir unser Punktekonto aufbessern wollen, um uns für die dann folgenden Spiele gegen die Konkurrenten von oben ein Polster zu verschafften", sagte Magath.
In Frankfurt träumt man von den ganz großen Zeiten, die man zuletzt Anfang der Neunziger Jahre unter Trainer Klaus Toppmöller erleben durfte. "Für mich wäre es das Größte. Aber wichtig ist vor allem, weitere Fortschritte zu machen", sagte Defensivspieler Patrick Ochs.
Die Hessen haben nur eines der letzten acht Spiele verloren. Der Tabellen-15. Freiburg ist hingegen seit sieben Spielen ohne Sieg. "Wir haben es bislang immer geschafft, über dem Strich zu bleiben. Wir hoffen, dass uns das auch an diesem Spieltag gelingt", sagte Coach Robin Dutt.