Durch die Hintertür könnte Borussia Dortmund doch noch in den UEFA-Cup einziehen. Der Bundesligist hat in der diesjährigen nationalen Fairplay-Wertung den ersten Platz belegt. Eine entsprechende Meldung hat die DFL Deutsche Fußball Liga Gmbh der Europäischen Fußball-Union (UEFA) zukommen lassen. Somit nimmt der sechsmalige Meister und Tabellen-Siebte der abgelaufenen Spielzeit an der Verlosung der beiden zusätzlichen Startplätze für die erste Qualifikationsrunde des UEFA-Pokals teil.
Um diese beiden Startplätze bewerben sich insgesamt 11 europäische Mannschaften. Die Auslosung wird am 4. Juni anlässlich des Endspiels der U21-Europameisterschaft in Porto vorgenommen. Die erste Qualifikationsrunde des UEFA-Pokals wird am 13. und 27. Juli ausgetragen.
Mainz das Dortmunder Vorbild
Im vergangenen Jahr hatte der FSV Mainz 05 nach seiner ersten Bundesliga-Saison die Fairplay-Wertung gewonnen und war anschließend in die Qualifikationsrunde gelost worden. Über den armenischen Klub FC Mika Aschtarak und den isländischen Pokalsieger IB Keflavik hatten die Mainzer die erste Hauptrunde des UEFA-Cups erreicht, aber anschließend gegen den aktuellen UEFA-Cup-Sieger FC Sevilla den Einzug in die Gruppenphase verpasst.
Neben den Gelben- und Roten Karten ist bei der Fairplay-Wertung unter anderem auch das Verhalten der Vereins-Offiziellen und Fans ausschlaggebend - besonders gegenüber Gegnern und Schiedsrichtern.
In der Wertung von Gelben und Roten Karten lag Arminia Bielefeld vor den Dortmundern. In die Fairplay-Wertung fließen aber unter anderem auch das Verhalten der Vereins-Offiziellen und Fans - besonders gegenüber Gegnern und Schiedsrichtern ein. Die Bielefelder, die im Vorjahr noch vor Mainz Rang zwei der Kartenwertung belegt hatten, kommentierte die erneute Nicht-Berücksichtigung jedoch mit beißender Ironie.
"Zum Glück für den BVB gibt es bei der DFL nette Menschen, die dem Club doch noch zu einer Europareise verhelfen wollen", hieß es auf der offiziellen Internetseite der Ostwestfalen: "Nicht, dass es uns überraschen würde, dass Arminia trotz des souverän erreichten ersten Platzes in der Fairplay-Tabelle und der Einstellung des Bochumer Rekords von 70 Ligaspielen ohne einen Platzverweis keine Berücksichtigung fand. Echte Hoffnungen auf einen Platz im Lostopf haben wir uns erst gar nicht gemacht, schließlich sind wir einfach nicht so niedlich und so lustig wie die Mainzer. Und spätestens jetzt wissen wir auch, dass man für vernünftiges Wirtschaften keine Pluspunkte bekommt und dass man sich auch nach zwei Platzverweisen noch fairste Mannschaft der Liga nennen darf, wenn es der DFL so gefällt."