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Götz wird vom Wackelkandidaten zum Hoffnungsträger

Götz wird vom Wackelkandidaten zum Hoffnungsträger
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Eine überraschende Wende im Fall Falko Götz beschäftigt Berlin. Der Trainer von Hertha BSC bekam vom Vorstand und Aufsichtsrat das bedingungslose Vertrauen ausgesprochen. Götz soll nun einen Umbruch im Team einleiten.

Einem turbulenten Wochende folgt nun die überraschende Wende beim Haupstadtklub. Der Wackelkandidat soll jetzt der Hoffnungsträger sein: Trainer Falko Götz hat bei Bundesligist Hertha BSC Berlin innerhalb von nur zwei Tagen eine enorme Wandlung durchgemacht. Vorstand und Aufsichtsrat sprachen dem 43-Jährigen das "bedingungslose Vertrauen" aus und erklärten den Trainer zur Frontfigur eines "Konzeptes des Umbruchs". Am Samstag nach der 2:4-Niederlage gegen den 1. FC Köln und dem 13. Pflichtspiel ohne Sieg in Folge hatten viele mit der Entlassung von Götz gerechnet.

Hertha vertraut Götz "bedingungslos"

"Wir haben den Vertrag von Falko Götz im Herbst mit großer Euphorie verlängert. Vor diesem Hintergrund ist es klar, dass wir mit ihm den Weg des Umbruchs und des Einbaus von Talenten fortsetzen", sagte Manager Dieter Hoeneß am Dienstag. Auch wenn sich der Erfolg nicht sofort einstellt und der Klub am Samstag im Spiel bei Werder Bremen erneut straucheln sollte, bleibt Götz Trainer. "Er hat unser bedingungsloses Vertrauen", bekräftigte Hoeneß.

Scholz stärkt Hoeneß

Rückendeckung erhielt Hoeneß vom Aufsichtsrat. Vorsitzender Rupert Scholz betonte, dass die Entscheidung pro Götz im Beteiligungsausschuss einhellig getroffen sei. Trotz der sportlich angespannten Lage lobte der ehemalige Verteidigungsminister Hoeneß über den grünen Klee: "Er ist ein Juwel für den Verein, das wir pflegen müssen."

Die ausufernden Proteste einiger Anhängern, die nach dem Spiel gegen Köln versucht hatten, gewaltsam in die Katakomben des Stadions zu gelangen, betrachtete Scholz "im juristischen Sinne als Nötigung". Die Ankündigung von Hoeneß-Gegner, den Verein in einem symbolischen Beerdigungs-Zug zu Grabe tragen zu wollen, empfand Scholz gar als "grobe Geschmacklosigkeit." Da gehe es um "Beleidigung, Diffarmierung und Verleumdung", so der Ex-Politiker.

Hoeneß selbst wehrte sich gegen die Attacken: "Die versuchte Demontage hat mich sehr getroffen. Wenn mir irgendeiner sagt, er sei Herthaner und ich nicht, dann lache ich mich kaputt." Trainer Götz nahm die Kunde von seiner Weiterbeschäftigung erfreut zur Kenntnis: "Ich habe mich sehr über das Vertrauen gefreut", sagte Götz, der von Hoeneß am Montagabend direkt nach der Sitzung telefonisch unterrichtet wurde.

Trainer soll "Weg des Umbruchs" fortsetzen

Götz sieht nun die Chance, die Philosophie des Umbruchs fortzusetzen. "Er ist ein junger Trainer und braucht Kredit. Aber er hat das Händchen, unsere vielen Nachwuchstalente in die Bundesliga-Mannschaft einzubauen", sagte Scholz.

Angesichts der ausbleibenden Erfolge nutzte der Klub die Gelegenheit, die Ziele nach unten zu korrigieren. Ein UEFA-Cup-Platz sei nicht mehr vorrangiges Ziel. In einem Drei-Punkte-Plan sei es zunächst wichtig, "wieder zu gewinnen", so Hoeneß. Anschließend wolle man genug Punkte sammeln, um nicht in den Abstiegsstrudel zu geraten. Als Drittes könne man dann wieder über den höhere Ziele reden, so der Manager. Scholz erklärte, dass man erst "2008 wieder eine Mannschaft habe, die oben mitspielen könne".

Auch an die Profis appellierte die Hertha-Führung. Diejenigen Spieler, die jetzt mitziehen werden, sollen gehalten werden. Abwehrspieler Malik Fathi und Oliver Schröder erhielten bereits Angebote, Sofian Chahed soll genauso wie Christopher Samba gehalten werden. Dagegen werden Vaclav Sverkos, Marco Pantelic und Thorben Marx wohl kein neuen Verträge erhalten.

Als Erfolsgmeldung verkaufte Hertha auch die geglückte Umschuldung von rund 20 Millionen kurzfristiger Verbindlichkeiten in mittelfristige Auflagen. Das Konzept zur Umschuldung wird Geschäftsführer Ingo Schiller am Donnerstag im Detail vorstellen.

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