Der Energie- und Chemiekonzern RAG wird neuer Haupt- und Trikotsponsor beim Bundesligisten Borussia Dortmund. Der BVB und das Essener Unternehmen unterzeichneten am Dienstag einen Drei-Jahres-Vertrag. Die Zusammenarbeit beginnt am 1. Juli 2006 und läuft zunächst bis zum Ende der Saison 2008/09.
"Die Zusammenarbeit mit unserem Wunschpartner ist ein weiterer Schritt auf dem Weg in eine erfolgreiche Zukunft und eröffnet dem BVB neue Perspektiven", sagte der Vorsitzende der BVB-Geschäftsführung Hans-Joachim Watzke. Über das finanzielle Volumen des Vertrages haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart. Nach Schätzungen lässt sich die frühere Ruhrkohle AG das Sponsoring des sechsmaligen deutschen Meisters einen Sockelbetrag von 7,5 Millionen Euro jährlich kosten, der sich bei der Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb entsprechend erhöhen kann.
RAG will sich als neuer Hauptsponsor nicht nur über die klassische Trikot- und Bandenwerbung einbringen. "Wir werden diese Partnerschaft mit Leben füllen und die Nähe zu den Fans suchen", sagte der RAG-Vorstandsvorsitzende Werner Müller. Bereits zugesagt hat der Konzern dem BVB eine finanzielle Beteiligung in Höhe von 100.000 Euro am BVB-Museum Borusseum, das am Stadion noch bis zur WM errichtet werden soll.
Der neue Partner wird damit den bisherigen Haupt- und Trikotsponsor e.on zu Beginn der kommenden Saison ablösen. Nicht vorgesehen ist allerdings der Schriftzug RAG auf den neuen Trikots des Champions-League-Siegers von 1997. Für den im ersten Halbjahr 2007 geplanten Börsengang wird sich das Unternehmen mit nach eigenen Angaben 22 Milliarden Euro Umsatz und 100.000 Mitarbeitern weltweit einen neuen Namen geben.
Dieser soll nach Unternehmensangaben "während der Hinrunde" der Saison 2006/07 mit einer Kampagne eingeführt und über das Sponsoring des BVB publik gemacht werden. Demnach wird der Klub also zunächst ohne den Schriftzug des neuen Konzernnamens auf den Trikots auflaufen. "Das heißt aber nicht, dass der BVB zu Saisonbeginn mit blanker Brust spielen wird", sagte Müller und kündigte an, sich "etwas Kreatives" einfallen zu lassen.
Die Essener verfolgen damit die gleiche Strategie wie der bisherige Sponsor. Auch der im Jahr 2000 aus der Fusion von VIAG und VEBA entstandene e.on-Konzern wollte mit dem Engagement bei der Borussia seinen Namen bekannt machen.
Außerdem sieht die Vereinbarung vor, dass für die rund 60.000 Mitarbeiter des Konzerns im Ruhrgebiet ein nicht näher beziffertes "außergewöhnlich hohes Karten-Kontingent" reserviert wird.