Im Gegensatz zu den Bundesligaprofis lösten die Schalker den BVB bei dieser Veranstaltung als Nummer eins im Revier ab. Der Seriensieger aus Dortmund hatte bei den beiden bisherigen Turnieren in Bochum (2007) und Gelsenkirchen (2008) zweimal den Pokal abgeräumt, war aber diesmal aus organisatorischen Gründen erst gar nicht angereist.
"Leider", war Duisburgs Fan-Projektmitarbeiter Kai Räker von Eicken vom Fehlen des Kleinfeldmeisters enttäuscht. Doch der 34-jährige Sozialwissenschaftler bekam prompt Unterstützung von seiner Kollegin Rebecca Ellmann. "Hier spielen die Besten im Westen", lachte die Sozialarbeiterin.
So konnte sich das Teilnehmerfeld sehen lassen. Neben den Gastgebern aus Duisburg und den Ruhrgebietsnachbarn aus Gelsenkirchen und Bochum waren auch die Teams aus Köln, Bielefeld und Leverkusen am Start. In der "Planet-Soccer-Halle" wurde aber das Wort Konkurrenz klein geschrieben. "Die Intention dieser Veranstaltung besteht primär nicht darin, die anderen Teilnehmer auf dem Feld zu besiegen", erklärte Schalkes-Fan-Projekt-Mitarbeiter Markus Mau. "Wir möchten, dass die Jungs und Mädchen sich gegenseitig kennen lernen und miteinander kommunizieren. Unsere Kids werden dann schnell merken, dass ihre Altergenossen aus Dortmund oder Duisburg die gleichen Interessen, Nöte und Freuden haben wie sie auch".
Dass der sportliche Ehrgeiz bei zu viel "Friede, Freude, Eierkuchen" auf der Strecke bleiben könnte, meinte aber auch der 30-jährige S04-Anhänger nicht: "Natürlich sollen sich die Teilnehmer austoben und ihre Grenzen austesten. Der sportliche Wettkampf bietet da ein gutes Forum. Wichtig ist, dass sich die Kids fair mit einander messen und sich nicht auf der Straße gegenseitig was auf die Schnauze hauen."
Feindbilder abbauen statt Ressentiments und Abneigung schüren. Das ist auch das Ziel der regelmäßigen U16-Fan-Fahrten, die Dortmund und Gelsenkirchen schon lange anbieten und auch das Fan-Projekt Duisburg seit drei Jahren durchführt. "Die Idee, ein NRW-Masters für die Altersklasse der Unter-16-Jährigen ins Leben zu rufen, ist im Laufe der Fanfahrten entstanden", erklärt Gastgeber Räker von Eicken. "Während bei den Auswärtsfahrten nur die beiden U16-Mannschaften der beteiligten Profiteams aufeinander treffen, bietet diese Veranstaltung noch viel mehr Möglichkeiten, um sich gegenseitig zu beschnuppern."
So wie bei der Tour von 15 Fan-Projekten zur Euro 2008 in Österreich und der Schweiz. "Das war ein absolutes Highlight", erinnert sich MSV-Anhängerin Ellmann an den Trip nach Klagenfurt anlässlich des deutschen Matches gegen Polen.
Und so fiel auch das Fazit des Tages in Meiderich durchweg positiv aus. "Alle Beteiligten hatten jede Menge Spaß, es war ein tolles Turnier", ließ Ellmann keinen Zweifel am Erfolg der Veranstaltung. Den Fair-Play-Pokal nahmen die Kicker aus Leverkusen mit, die in der "normalen" Tabelle Dritter wurden. Im nächsten Jahr treffen sich die Teams wieder - dann in Dortmund.
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