Mit 58.000 Mitgliedern ist der Schalker Fanclub Verband immer noch die mit Abstand größte Fanorganisation des FC Schalke 04. Knapp 800 Fanclubs sind in dem 1978 gegründeten und mehr als 30 Jahre von Fanurgestein Rolf Rojek geleiteten SFCV heute beheimatet.
Auch, wenn es in Spitzenzeiten noch weitaus mehr - nämlich über 1.000 Fanclubs - waren: Der SFCV ist weiterhin ein Schwergewicht und ein Seismograf in der Schalker Fanszene. Mindestens 10.000 Fans aus den im Verband organisierten Fanclubs pilgern Heimspiel für Heimspiel in die Schalker Arena. Also sind die im SFCV organisierten Fanclubs auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Königsblauen.
"Die Zusammenarbeit mit dem Verein und der Kontakt zum S04 ist sehr gut", sagt Melanie Illburger, die Vorsitzende des SFCV. Dennoch musste der Vorstand der Fanorganisation auf seiner Jahreshauptversammlung am vergangenen Sonntag eine bittere Pille verkünden.
Die finanzielle Zuwendung durch die Knappen für die Fanvereinigung wird weiter zurückgefahren. Genaue Zahlen wollte Illburger nicht nennen. "Aber die von Schalke zur Verfügung gestellte Summe ist im neuen Kooperationsvertrag mit Schalke nochmals gekürzt worden", bestätigt Illburger dem RevierSport.
Auch der Fanclub-Verband bleibt von den notwendigen rigorosen Sparmaßnahmen des Klubs nicht verschont. In der auf der JHV verkündeten Jahresbilanz stand ein Verlust im niedrigen vierstelligen Bereich. Deshalb stellt sich der SFCV aktuell neu auf. Nicht personell. Da wurden Ludger Derijks und Michael Riedmüller in Gelsenkirchen erneut von den Vertreten der 227 anwesenden Fanclubs in den vierköpfigen Vorstand berufen.
Illburger selbst stand nicht zur Wahl. "Wir müssen auf der einen Seite unsere Ausgaben weiter zurückfahren", sagt die Recklinghäuserin. Dabei muss auch von liebgewonnenen Ritualen, wie dem Besuch der Bezirksversammlungen, Abschied genommen werden. Auch die Mitgliedsbeiträge wurden - gestaffelt nach der Größe der Fanclubs - etwas angehoben. "Und auf der anderen Seite benötigen wir weitere Sponsoren", verdeutlicht Illburger.
Hier liege einer der Schwerpunkte für das kommende Jahr. Man habe bereits drei neue Unterstützer gewinnen können, aber um künftig weiterhin solide aufgestellt zu sein, benötige man weiteren finanziellen Input. "Aber ich bin zuversichtlich, dass uns das gelingt", meint Illburger, die den SFCV nicht in eine finanzielle Schieflage geraten sieht. "Das ist alles solide durchgerechnet und mit unserem neuen Steuerberater besprochen."
Mehr Sorgen macht sie sich da um die sportliche Entwicklung ihres Lieblingsklubs. "Wir setzen da - wieder einmal - große Hoffnungen in unseren neuen Trainer Kees van Wonderen. Karel Geraerts ist es leider nie gelungen, eine wirkliche Stammformation zu finden und uns weiterzuentwickeln", erklärt sie. Sie hofft: "Es muss doch einen Trainer geben, der zu Schalke passt."