Am Sonntag wurde im Dortmunder Hoesch-Park die Südtribünenmeisterschaft der BVB-Fanclubs ausgetragen. Und siehe da. Bei der 30. Ausgabe dieses Traditionsturniers gab es tatschlich einen neuen Sieger.
Es gewann der Fanclub Geithe Borussen aus Hamm. Der noch relativ junge Fanclub besiegte im Finale die Südhessen Borussen mit 3:1. Der 151 Mitglieder zählende Fanclub gründete sich aus einem Tennisverein und kann aber auch offenbar ganz gut Fußball spielen.
Thilo Danielsmeyer, Leiter des BVB-Fanprojektes, organisiert die Südtribünenmeisterschaft seit 30 Jahren - nur einmal musste die Veranstaltung wegen Corona ausfallen. Für ihn war es die Abschiedsvorstellung. Denn der Sozialarbeiter geht im kommendn Frühjahr in Rente. "Das reicht dann auch. Dann sollen mal Jüngere ran", sagte er nach der Siegerehrung. "Es war eine tolle Südtribünenmeisterschaft ohne Verletzte und mit vielen Zuschauern. Was will man mehr?"
Das Turnier fand wegen der laufenden Umbauarbeiten im Stadion Rote Erde nun schon zum zweiten Mal auf der Sportanlage im Hoeschpark statt. Ganz in der Nähe ist übrigens der Borsigplatz, auf dem die Fans Ende Mai gerne die neunte Deutsche Meisterschaft de BVB gefeiert hätten.
Es kam bekanntlich anders. "Das war aber kein großes Thema mehr", beobachtete Danielsmeyer. "Alle schauen nach vorn. Auch die Fans." Aber das sei ja schon an dem Wochenende nach der verpassten Meisterschaft so gewesen. "Als ich vor 30 Jahren beim Fanprojekt angefangen habe, hätten die Fans die Stadt in Schutt und Asche gelegt. Das war diesmal zum Glück anders."
Sein klassisches Klientel aus der aktiven Fanszene, für die Danielsmeyer vor drei Jahrzehnten die Turnier-Idee hatte, fehlte aber diesmal bei der Südtribünenmeisterschaft. Der Grund. Die Ultragruppierung "The Unity" richtete am Samstag mit dem August-Lenze-Pokal ihr eigenes Turnier aus und hat dabei auch Gäste befreundeter Fangruppen aus dem Ausland, unter anderem aus Griechenland, erwartet. Da war der Termin der Südtribünenmeisterschaft am Sonntagmorgen reichlich unpassend.
Im kommenden Jahr soll es auf jeden Fall eine Neuauflage geben. Thilo Danielsmeyer wird dann aber höchstens noch als Gast dabei sein.