Dirk Lechtenberg, die Emotionen schlugen beim Bochum-Spiel hoch, es gab Proteste. Ist der Ärger abzustellen?
Wir sind dabei, die Missverständnisse zu klären. Mit dem MSV und den Fans kriegen wir das in die Reihe, da bin ich ganz sicher. Beide Bereiche müssen miteinander reden.
Auslöser für die heftigen Reaktionen auf den Rängen war die Vorgabe, die Fahne mit dem Wedau- Stadion-Schriftzug abzunehmen.
Bei dieser Sache gingen die Emotionen hoch. MSV-Geschäftsführer Björn Bremer war nach dem Spiel der Erste, der mit rausgegangen ist, sich gestellt und natürlich auch seine Meinung gesagt hat. Ich will die Angelegenheit nicht runterspielen, ich finde es wichtig, die Fans ernst zu nehmen. Es geht ihnen um Traditions-Bewusstsein, das ist auch okay. Trotzdem muss man sich ein bisschen orientieren: Wo stehen wir, was wollen wir?
Wie bekommt man die Kuh vom Eis?
Jeder muss bereit sein, auf Kompromisse einzugehen. Man kann von beiden Seiten „ja, aber“ sagen. Dann muss das „aber“ weg. Irgendwann kommt man, wenn wir bildlich sprechen, zu einem Jein. Vielleicht sogar mit Smiley dran.
Eine grundsätzlich negative Grundstimmung wäre Gift beim Unterfangen Klassenerhalt, oder?
Das sehe ich genauso. Vor dem nächsten Heimspiel am 2. Dezember gegen Nürnberg setzen wir uns zusammen und beraten, was zu tun ist. Björn Bremer war der Erste, der dieses Treffen zwischen Verein und Fans vorgeschlagen hat. Es gibt solche Zusammenkünfte zwar schon, aber sie finden in unregelmäßigen Abständen statt. Da werden dann Probleme besprochen und gelöst. So muss es diesmal auch sein. Wenn wir eine Lösung finden, schreien vielleicht nicht beide Seiten Yippieh, aber alle müssen damit leben können. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass der Tabellen-Stand sicherlich Mist ist, vielleicht ein paar Spiele schlecht waren, aber man kann jetzt nicht hingehen und sagen: Der ganze Verein ist scheiße.