Der FanRat Braunschweig hatte dazu einen eigenen kommerzkritischen Wagen angemeldet. Doch es gab Ärger mit der Polizei. Nun wehren sich die Fans.
Weil es aus dem Umfeld des Wagens zu „Scheiß Bullen“- und „Bullenschweine“-Rufen gekommen sein soll, stoppte die Polizei den Wagen an der Braunschweiger Stadthalle, kesselte die Teilnehmer ein und verweigerte die Weiterfahrt. „Vor den Augen aller anderen Karnevalisten wurden unsere Teilnehmer öffentlich bloßgestellt, mussten sich personalisieren lassen und durften sich nur unter der Bewachung von Beamten bewegen. Eine Situation, in der sich bis dato unbescholtene Bürger wie Verbrecher fühlen mussten und deren Nachwirkungen auch am heutigen Tag bei den Betroffenen schmerzlich zu spüren sind“, heißt es dazu in einem offenen Brief des FanRats.
Die Braunschweig-Fans betonen, dass eventuelle Rufe oder Gesänge lediglich gegen den Fußballklub aus Leipzig, keinesfalls jedoch gegen die anwesende Polizei gerichtet seien. „Dass daraus jetzt Anzeigen gegen alle Teilnehmer konstruiert werden, ist eine Farce!“, so der FanRat. Zumal die Fans im Vorfeld des Umzugs offen mit Polizei und Karnevalsgesellschaft zusammengearbeitet hätten.
Die Blau-Gelbe-Hilfe, die Eintracht-Fans bei Schwierigkeiten mit Polizei und Justiz unterstützt, beklagt zudem, dass während des Umzugs mehrere Gruppen von Eintracht-Anhängern in der Innenstadt von der Polizei wegen des Verdachts auf Pyrotechnik durchsucht worden seien. „Auch hier wurden teilweise Personalien aufgenommen und Platzverweise ausgesprochen“, so die Fanhilfe. „Pyrotechnik wurde natürlich keine gefunden.“
In seinem Brief fordert der FanRat die sofortige Einstellung der Ermittlungen gegen die betroffenen Fans und eine öffentliche Entschuldigung der Polizei. „Uns fehlen zugegebenermaßen ein wenig die Worte und können die von der Polizei getroffenen Maßnahmen nur als Schikane bezeichnen“, heißt es von der Blau-Gelben-Hilfe.