Nach der Jahreshauptversammlung des Schalker Fan-Club Verbandes (SFCV) am 16. November will Rolf Rojek nicht nur sein Amt als Vorsitzender des SFCV abgeben, sondern auch seinen Sitz im Aufsichtsrat des FC Schalke 04 räumen.
Das ist der ausdrückliche Wunsch des 57-Jährigen. „Ich werde den Aufsichtsrat des SFCV bitten, mich aus meiner Stellung als Vorsitzender des Schalker Fan-Club Verbandes zu entlassen“, bestätigt Rojek. Sein Nachfolger soll Frank Arndt werden. Arndt gehört neben Rojek und Arthur Saager dem dreiköpfigen Vorstand der mit etwa 80.000 Mitgliedern bundesweit größten Fanorganisation an.
„Ich trage mich schon seit zwei, drei Jahren mit diesem Gedanken. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen. Nach fast 30 Jahren an der Spitze des Schalker Fan-Club Verbandes ist es Zeit für eine Neuausrichtung. Ich will mit dieser freiwilligen Entscheidung ein Zeichen setzen für neue Ideen und Impulse“, will Rojek künftig nicht mehr in der ersten Reihe stehen. Im Vorstand des SFCV will der bis 2014 gewählte Noch-Vorsitzende aber verbleiben.
Seit 1993 leitet Rojek die von ihm geprägte und 1978 gegründete Dachorganisation, in der er von Beginn an führend tätig war. Mehr als zwei Jahrzehnte war Rojek zudem Fanbeauftragter des FC Schalke 04. Im Sommer 2010 war er nach 22 Jahren von Felix Magath abgesetzt und später durch Frank Arndt und Arthur Saager ersetzt worden. Arndt soll nun also auch sein Nachfolger im Fan-Club Verband werden. „Er soll künftig an der Spitze stehen. So ist es zwischen Arthur Saager, Frank und mir abgesprochen“, nickt Rojek.
Auch sein Amt als Mitglied im Aufsichtsrat der Königsblauen will Rojek dann zur Verfügung stellen. "Mit dieser Entscheidung wird auch die Entscheidung verbunden sein, jemand anderes in den Aufsichtsrat des FC Schalke 04 zu entsenden“, bestätigt Rojek gegenüber RevierSport. Da der Fan-Vertreter aus dem Vorstand des SFCV kommt, werden entweder Arndt oder Saager dann auch den Sitz im Aufsichtsrat übernehmen.
Laut der Satzung der Königsblauen gehören diesem Kontrollgremium maximal elf Vertreter an. Neben sechs durch die Mitgliederversammlung gewählten Personen besteht der Beirat aus bis zu drei vom Aufsichtsrat bestimmten Vertretern, einem Vertreter des Sportbeirates und einem Vertreter des Schalker Fan-Club Verbandes. Neben dem Vorsitzenden Clemens Tönnies und seinem Vertreter Peter Lange sind dies derzeit Dr. Jens Buchta, Uwe Kemmer, Dr. Armin Langhorst, Andreas Schollmeier, Hans-Joachim Burdenski, die kooptierten Ulrich Köllmann, Sergey Kupriyanov und Horst Poganatz sowie Rojek.
Rojek gehörte zu den Männern der ersten Stunde und gehörte dem Aufsichtsrat der Knappen seit dessen Einsetzung 1994 an. In diesem Jahr gab sich Schalke 04 als erster Verein in Deutschland eine neue Satzung, deren Struktur in Zusammenarbeit mit dem DFB erarbeitet wurde und für die gesamte Bundesliga fortan als beispielhaft galt.
Rojek will sich aber künftig nicht zur Ruhe setzen, sondern weiterhin seine volle Kraft dem Schalker Fan-Club Verband widmen. „Ich kann doch auch gar nicht anders. Nicht das Amt kleidet den Mann, sondern der Mann das Amt. Ich brauche für meine Arbeit nicht den Beifall der Öffentlichkeit, sondern werde auch weiterhin immer für unsere Fans da sein“, erklärt Rojek.