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S04: Jahr der Extreme
Rolf Rojek über Magath und Neuer

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Schalke 04: Ein Jahr der Extreme
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22 Jahre lang war Rolf Rojek Fanbeauftragter des FC Schalke. Bis ihn Felix Magath abservierte. Magath ist auf Schalke Geschichte, Rojek aber immer noch da.

Sie meinen die Entwicklung unter Felix Magath seit der Jahreshauptversammlung im Mai 2010?

Es waren ja nicht nur die Fans, die sich nicht mehr wiederfanden. Mitarbeitern und Sponsoren ging es genauso. Felix Magath war dabei, den Verein in seiner gewachsenen Struktur kaputt zu machen. Sportlich kann ich sein Handeln nicht beurteilen. Aber es war für mich eine Katastrophe zu sehen, was in diesem Verein passierte. Wir waren immer sehr kritisch auf Schalke. Aber dass wir derart zerstritten waren, kannte ich nicht.

Warum hat Magath so polarisiert?

Wir waren uns nicht mehr einig, worum es geht. Die einen wollten den sportlichen Erfolg um jeden Preis, die anderen haben ihr Schalke unter Felix Magath nicht mehr wiedererkannt. Und Magath war nicht kritikfähig. Seine einzige Reaktion auf Kritik ist, seine Kritiker Mund tot zu machen. Ich hatte frühzeitig erkannt, dass mit ihm im Verein einiges anders laufen sollte. Deshalb hatte ich mich gegen ihn gestellt und auf Entwicklungen hingewiesen. Aber ich habe keine Vereinspolitik gemacht.

Genau das wurde Ihnen aber von vielen Fans vorgeworfen!

Ich habe in dieser Saison gelernt, dass man bei fast 100.000 Mitgliedern nicht mehr für jeden Einzelnen sprechen kann. Aber es gibt Mehrheiten und es gibt Entwicklungen, die keinem schmecken konnten. Zum Beispiel gab es beim letzten Heimspiel gegen Mainz Karten, die kosteten im Jahr davor noch 26,40 Euro und nun 55 Euro. Ich habe zu Magath gesagt, dass man das bei Schalke 04 nicht machen kann. Es gab noch viele andere Sachen, die wir mit der kleinen Gruppe immer wieder angesprochen haben. Daher bin ich froh, dass es so gekommen ist, wie im März.

Fühlen Sie sich als Gewinner?

Nein, aber wir sind auf dem besten Wege, dass die Fans auf Schalke wieder ernst genommen werden. Und ich werde immer und überall aufstehen, wenn es um die Interessen der Fans geht.

Sie selber wurden von Felix Magath vor der Saison als Fanbeauftragter abgesetzt!

Ich habe meine Arbeit für die Fans weiter verrichtet, ob mit Titel oder ohne. Und ich werde auch in Zukunft weiter für die Anhänger da sein. Ich hatte ohnehin angekündigt, diese Amt in naher Zukunft in jüngere Hände geben zu wollen. Ich bin jetzt 56 Jahre alt und habe mit Frank Arndt und Arthur Saager Kollegen, die diese Aufgaben in dieser schwierigen Saison hervorragend gelöst haben.

Wie soll sich der Verein neu aufstellen, wenn er mit Manuel Neuer gerade sein Gesicht verliert?

Manuel ist in der Kurve aufgewachsen. Er hat uns jahrelang erzählt, wie wichtig ihm Schalke ist. Und das glaube ich ihm auch. Aber für mich ist Schalker, wer das blaue Trikot trägt, und wer nicht, ist eben kein Schalker mehr. Neuer hatte die Chance mit einer Verlängerung ein Zeichen zu setzen. Er hätte sich mit Fritz Szepan und Ernst Kuzorra auf eine Stufe stellen können. Aber das hat er nicht getan.

Bedauern Sie das?

Manuel hätte auch bei uns auf hohem Niveau Fußball spielen können und so viel Geld verdient, dass seine Kinder und Enkel nie Not leiden werden. Aber er ist ein Profi, und wenn er meint, sich woanders verbessern zu können, dann soll er das machen. Das haben wir zu akzeptieren Aber Schalke 04 wird es auch ohne Manuel Neuer geben.

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