Rund um die Hafenstraße [Archiv 2005 - Juni 2010] |
---|
Moin!
Ob Grunsch vorgeworfen werden kann, in seiner Meinung zu Middendorp voreingenommen zu sein, ist im Grunde nebensächlich. Auch ich teile die Auffassung, daß Middendorp in der Vergangenheit stets an sich und seiner Selbstüberschätzung gescheitert ist und schon nach den ersten wenigen Tagen beim RWE nichts darauf schließen lässt, es habe sich irgendetwas an seinem teilweise fragwürdigen, aber im Einzelfall nachweislich deskrutiven Auftreten geändert. Frag' nach in Bielefeld...
Für einen Viertligisten scheinen Persönlichkeiten wie Strunz und Middendorp auf den ersten Blick Glücksfälle zu sein. Sie sind es aber faktisch nur dann, wenn die machbare Entwicklung eines Vereins auch mit deren Vorstellungen von der einzuschlagenden Geschwindigkeit kompatibel gemacht werden kann. Im Zweifel wird man sich irgendwann eingestehen müssen, daß nicht nur Anspruch und Realität auseinanderklaffen, sondern vor allem die notwendigen Grundvoraussetzungen nicht mit den angepeilten Zielen in Übereinstimmung zu bringen sind.
Für den RWE ist diese Betrachtung deshalb wichtig, weil man ungeachtet des sportlichen Mißerfolgs auf finanzielle Sachzwänge reagieren musste und sich mit der Kommune einen Partner ans Bein gehängt hat, dem zuerst einmal nur eine Veränderung der infrastrukturellen Bedingungen wichtig ist. In der Folge muß der sportliche Weg nun diesen "äußeren Vorgaben" angepasst werden, da zu vermuten bleibt, daß das neue Stadion eher fertiggestellt sein wird, als es ein entsprechender sportlicher Erfolg hätte rechtfertigen können.
Hempelmann trat zurück, weil er seine Versprechen nicht einhalten konnte. Tatsächlich war diese Maßnahme aber der Tatsache geschuldet, auf ein homogenes Wachstum von sportlicher Entwicklung und sich daran anschließender Initiative privater Investoren gesetzt zu haben. Das Ausbleiben des entscheidenden Faktors (Drittligazugehörigkeit) hat dieses Konzept scheitern lassen.
Nun startet der Hase bereits am Ziel (neues Stadion, Vermarktung des Vereins, namhafte Personalentscheidungen in der Führungsetage) und muß trotzdem darauf hoffen, daß der Igel (Qualität des Kaders) ihn nicht wieder einholt.
Ein Trainer, dessen beliebteste Trainingsmethode verbale Arschtritte sind, bedient zwar die überschaubaren Empfindungen schwarz-weiß denkender Fans. Aber einem Neuaufbau, der eben auch den Faktor Geduld beinhalten sollte, kann eine solche Philosophie durchaus mehr schaden als nutzen.
PS
|
Rund um die Hafenstraße [Archiv 2005 - Juni 2010] |
Moin!
Als in Essen die Diskussion über ein mögliches Engagement von Rudi Assauer geführt wurde, hatte ich an dieser Stelle bereits angemerkt, daß eine wirkungsvolle Inanspruchnahme ECHTER Fachkräfte die Grenzen des bisherigen Traditionsdenkens beim RWE sprengen würde. Mit der Bestellung von Rainer Balensiefer zum kaufmännischen Geschäftsführer ist genau das geschehen!
Ich persönlich kann den RWE zur Kooperation mit Rainer Balensiefer nur beglückwünschen. Balensiefer gilt in der Branche nicht nur als das erste Aushängeschild des Unternehmens Roland Berger, sondern zudem als derzeit hellster Stern am Beraterhimmel. Es sollte allerdings allen Beteiligten unzweifelhaft klar sein, daß Begriffe wie Identität, Identifikation und Tradition für Balensiefer keinerlei Wert an sich besitzen. Wie sich die Mutation dieser elementaren Säulen eines jeden Traditionsfußballvereins zu fachbezogenen Worthülsen unter dem reinen Aspekt angepeilter Strategieziele auf das Empfinden der Vereinsanhänger auswirken wird, muß die Zukunft zeigen.
Außerdem wird mehr und mehr deutlich, welche Konsequenzen die neue, irreversible Allianz mit der Kommune nach sich zieht. Einerseits kann auch ein Verein wie der RWE sein angebliches Potential, so es denn faktisch vorhanden ist, nicht länger brachliegen lassen. Andererseits verabschiedet man sich in gleichem Maße sukzessive von dem Selbstverständnis eines Reliktes vergangener Tage, das im Mißerfolg zwar gerne und beharrlich gepflegt wurde, dem tatsächlichen Erfolg aber stets nur im Wege stand.
[i]Modern Times[/i] statt [i]Mythos Hafenstraße[/i] – Letztes wird Schaden nehmen, um Erstes zu ermöglichen. Mit dieser Tatsache müssen sich die RWE-Anhänger abfinden, so wie es die Fans anderer Vereine schon beizeiten getan haben. Es macht in der Summe nämlich keinen Unterschied, ob man in einer Turnhalle Fußball spielt, oder der Schreibtisch eines Rainer Balensiefer auf der Geschäftsstelle seinen neuen Platz gefunden hat…
PS
http://b-republik.de/b-republik.php/cat/8/aid/1212/title/Consultants_launchen_Brandmark
|
Rund um die Hafenstraße [Archiv 2005 - Juni 2010] |
@ bosco
Falls ich einen "wissenschaftlichen" Versuch hätte unternehmen wollen, wäre er garantiert auch "wissenschaftlich" ausgefallen. Es ist also müßig - oder einfach nur dumm??? - mir überhaupt eine diesbezügliche Motivation unterstellen zu wollen.
Und wenn deine Lesekompetenz eine Spur ausgeprägter wäre, hätte dir auffallen müssen, daß ich auf gewisse Differenzierungen erst gar nicht eingangen bin. Ist es nun eigentlich "wissenschaftlich korrekt" oder doch nur "pseudo-wissenschaftlich inkorrekt", einen Diskussionsgegenstand durch eigene Prämissen gleich ganz obsolet machen zu wollen???
Da fühlt man sich irgendwie an spät-pubertäre Diskussionsnächte zur Studienzeit erinnert. Trotzdem: wissenschaftlicher Dank für deine höchst seriöse Belehrung!
PS
|
Rund um die Hafenstraße [Archiv 2005 - Juni 2010] |
@ Harlekin
Moin!
Das "ULTRA-Problem" ist ein Problem des allgemeinen Wandels unter den Stadionbesuchern.
Machen wir uns nichs vor! Wenn bestimmte Vereine heute ihre 60.000 - 80.000 Zuschauer fassenden Arenen füllen wollen, müssen sie zwangsläufig in Kauf nehmen, daß solche Kapazitäten den "harten Kern" bisher gewohnter Stadionbesucher bei Weitem übersteigen. Die "neue" Generation von Fußballanhängern spaltet sich u.a. auf in eben mehr und mehr in Erscheinung tretende "Event-Besucher" und diejenigen, die sich "ULTRAS" nennen und angeblich für eine Ablehnung gegenüber der Kommerzialisierung des Fußballs im Allgemeinen stehen wollen.
Ungeachtet der unterschiedlichen Voraussetzungen wird das "ULTRA-Problem" jedoch bis in die tieferen Spielklassen durchgereicht. Zwar kann sich ein Verein wie RWE derzeit kaum über "Erfolgsfans" beklagen, aber die Erscheinung von ULTRAS betrifft ihn in gleichem Maße.
Was vor Jahren unter dem Begriff "Hooligalism" zusammengefasst werden konnte, ist als Phänomen immer noch aktuell, nur daß es heute einen anderen Namen trägt. Für bestimmte Fußballfans bedeutet ein Fußballspiel vor allem ein Ereignis, das sich durch "Randbegebenheiten" und nicht durch das eigentliche Geschehen auf dem grünen Rasen definiert. Dazu gehören Auseinandersetzungen mit rivalisierenden Fans genauso, wie bewußt in Kauf genommene Konfrontationen mit der Polizei und anderen Ordnungskräften.
Wir brauchen hier nicht über die soziale Entwurzelung solcher Elemente zu diskutieren. Aber meiner Meinung nach wird man dieses Problems nur dann wieder Herr, wenn es zu einer vollständigen Bereinigung der Fanszene kommt. Wer sich freiwillig "ULTRA" nennt, hat in einem Fußballstadion nichts zu suchen! Die Anlehnung an ähnlich bezeichnete Gruppierungen in Südeuropa oder Südamerika, wo derartige Auswüchse bereits zu politischen Problemen eskaliert sind, ist nämlich ein typisches Merkmal für Gewaltbereitschaft und eines Gruppenbewußtseins, das nicht mehr zwischen den eigenen fragwürdigen Motivationen und dem ursprünglichen Charakter eines Fußballspiels unterscheidet. ULTRAS wollen zwar "anders" sein, instrumentalisieren aber sämtliche Stadionbesucher in ihrem Sinne. Das hat sogar schon dazu geführt, daß der sogenannte "Dauersupport" als allgemein erstrebenswerte Stimmung angepriesen wird. Dabei weiß jeder der älteren Fans, wie wenig "gute Stimmung" zu früheren Zeiten vom Standing einzelner Fangruppen und deren monotonem Dauersingsang abhängig war.
Heute stehen wir vor dem Problem, ULTRAS bereits soweit legitimiert zu haben, daß ihre "Beseitigung" kaum noch möglich ist. Doch genau dieser Schritt tut Not!!!
PS
p.s.: Im Schalke-Forum auf der vereinseigenen HP habe ich unter allen meinen Beiträgen den folgenden Anhang stehen ([b]natürlich[/b] beliebig austauschbar! ;)):
"Unsere Farben sind Blau und Weiß - NICHT Schwarz!
Pro FC Schalke 04 - Contra UGE!!!"
|
Schalke 04-Sportlich |
Moin!
Bei allen Gedanken- und Planspielchen zur Zukunft des FC Schalke darf nicht außer Acht gelassen werden, in welchem Umfang mögliche Optionen auf Einsparungen nicht sogar erzwungen sind.
Abgesehen von zu erwartenden Verwerfungen durch die global grassierende Finanzkrise muß Schalke durch das frühzeitige Ausscheiden aus CL und Uefa-Cup, das Verpassen eines Platzes zur nächstjährigen Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb und das generell schlechte Abschneiden in der laufenden Buli-Saison auf entsprechende Sponsoreneinnahmen verzichten. Der in der Hauptsache erfolgsorientiert ausgelegte Vertrag mit Gazprom trägt sein Übriges dazu bei, den Kader in jeder Hinsicht verschlanken zu müssen.
In Teilen wurde dem bereits in der Winterpause Rechnung getragen. Ausreichen dürften diese ersten Maßnahmen hingegen kaum. Weitere werden folgen - und sicherlich keine, die ohne sportliche Konsequenzen wären. Was nach potenziellen Verkäufen von z.B. Rafinha und Kuranyi auf der Habenseite verbucht werden könnte, wird kaum in die Gestaltung des künftigen Kaders zurückfließen. Neue Spieler, die die gröbsten Schwachstellen beheben sollen, werden sich ausschließlich aus dem Angebot finanzierbarer Perspektivspieler rekrutieren. Die Zeiten, in denen nach Gusto ausgegebener Meisterziele investiert wurde, sind auf Jahre unwiderruflich vorbei.
Doch wenn wir schon über Personalplanungen reden, muß die Frage gestellt werden, welches konkrete Konzept ihnen zu Grunde liegt. Im Moment dient die Aussicht, den Kader neu zu formieren, alleine dem Alibi, nicht mehr über den Scherbenhaufen reden zu müssen, den Müller durch seine desaströsen Fehlleistungen höchstselbst verursacht hat. Müller übt sich in peinlich dümmlicher Ignoranz gegenüber seinem eigenen Handeln, das die Possenspiele um Ze Roberto, Grossmüller, Streit und Co. überhaupt erst inszenierte.
Und es bleibt die große Befürchtung, daß ein Manager, der solches zu verantworten hat, nicht derjenige sein kann, der den Weg aus dieser Misere findet. Müllers Reputation ist in ihren Grundfesten erschüttert. Der ramponierte Ruf des Schalker Managers wird auch nicht dazu beitragen, etwaige Verhandlungspositionen günstig zu beeinflussen.
Was also vor allen anderen Baustellen dringlichst abgearbeitet werden muß, ist die Neuordnung der sportlichen Leitung. Es gibt Stand der Dinge keine Argumente mehr dafür, warum Müller noch länger Manager auf Schalke bleiben darf. Wer samt und sonders alle ausgegebenen Ziele verfehlt hat, ist faktisch gescheitert und umso mehr, als durch eigenes Verschulden eine ehemals vorbildliche Basis für den sportlichen Erfolg geradezu pulverisiert wurde.
Die Schalker Krise trägt nicht nur den Namen Müller. Müller ist die Krise selbst. Man darf ihm keine weiteren Chancen bieten, dem Verein Schaden zuzufügen!!!
PS
|
Rund um die Hafenstraße [Archiv 2005 - Juni 2010] |
Moin, sozi!
[quote=sozi]
18.50 Uhr
Es ist angerichtet, alle Reden sind vorbei. Das neue RWE-Stadion wird kommen.
[img]http://www.cosgan.de/images/smilie/froehlich/a080.gif[/img]
[/quote]
Nicht, daß ich deine Smilies irgendwie am Hüpfen hindern wollte...
... aber vielleicht kann mir jemand die Frage beantworten, wie sich die Sachlage hinsichtlich der erforderlichen Sponsorengelder und der "Abfindung" Kölmels verhält.
Zitat: "Der Ratsbeschluss für den Stadionneubau in Essen ist heute positiv ausgefallen. Beschlossen wurde damit der Bau [b]unter den angegebenen Vorbehalten (Kölmel, neue Strukturen und Sponsorenverträge müssen in rechtsverbindlicher Form vorliegen)[/b], die alle auch in Einzelabstimmungen durch den Rat abgenickt wurden."
Stand der Dinge ist der heutige Beschluss eine formale Absichtserklärung mit der Sicherheit, daß sich die Kommune in Sachen Stadionneubau verbindlich festgelegt hat und damit in die Pflicht genommen werden kann - allerdings auch mit dem klitzekleinen Schönheitsfehler, erst noch die dafür notwendigen Voraussetzungen (s.o.) erfüllen zu müssen.
Aber dezent ausgedrückt braucht euch das nicht weiter zu jucken! Schließlich schaut man einem geschenkten Gaul sprichwörtlich nicht ins Maul...
PS
|
Rund um die Hafenstraße [Archiv 2005 - Juni 2010] |
Moin!
Die Parkplatzsituation (Schlammlöcher!!!) ist einem ganz einfachen Grund geschuldet:
Die natürliche Absenkung des Geländes Kurt-Schumacher Straße/Ecke Willy-Brandt-Allee (zu Gelsenwasser gehörend) hat seit ungefähr 30 Jahren schrittweise für die Ausprägung eines kleinen Biotops gesorgt, das zwischenzeitlich in das "Schalker Feld" eingegliedert wurde und heute unter Naturschutz steht.
Darum wurde bei der Einrichtung der Parkplätze E + D festgelegt, deren Oberfläche weder mit Schotter, noch mit anderen (nicht wasseraufnehmenden) Materialien versehen zu dürfen. Selbst bei der Ausrichtung der WM 2006 hatte sich Gelsenwasser gegen jede Ausnahmeregelung ausgesprochen, was für den FC Schalke nach wie vor verbindlich ist.
Die Parkplätze an der Willy-Brandt-Allee sind unter aller Würde - aber dafür auch kostenlos nutzbar. :P
PS
|
Schalke 04-Sportlich |
Moin, Michael!
Ich bin vollkommen unbeschadet wieder in meinem "Wohnort" angekommen. "Heimat" kann ich ja nicht sagen. Von dort kam ich nämlich... :P
Am Freitagabend habe ich Dirk leider nicht gesehen, aber dafür waren wir zuvor gemeinsam in Bochum.
Über das "große Derby" hängen wir lieber den Mantel des Schweigens. Ich weiß bald nicht mehr, ob ich mich mit dem aktuellen Zustand (Verbleib Müllers als Manager; Leistung der Mannschaft) arrangieren oder mich einfach nur noch ärgern soll.
Unsere Amas heute spielen zu sehen war vollkommen okay. Die Jungens haben es zwar absolut nicht drauf, aber der Fußball war "authentisch". Du brauchst dich nicht über die Gellocke des einen oder die ständige Beterei eines anderen aufzuregen. Man muß sich auch nicht beim Gedanken an unanständige Gehaltschecks und der dafür erbrachten Leistung verarscht fühlen.
Irgendwie steht da fast noch der Spaß im Vordergrund. Zumindest sieht man eine bedingungslose Leistungsbereitschaft. Was dann am Ende dabei herauskommt, ist ausschließlich unter sportlichen Aspekten zu betrachten. Und der geilste Nebeneffekt: Müller äußert sich nicht zu den Amas. Der unerträgliche Idiot bleibt dir also erspart...
PS
|
Rund um die Hafenstraße [Archiv 2005 - Juni 2010] |
Moin, Rot-Weisse!
Ich will mich nochmal kurz zu Wort melden und euch dann zumindest bei den internen Analysen nicht weiter auf die Nerven fallen. Ihr werdet vermutlich andere Sorgen haben, als euch jetzt auch noch ausgerechnet von einem Schalker reinquatschen lassen zu müssen.
Vergleichen wir doch einfach mal unsere beiden Mannschaften und deren Gesamtsituationen - und ich meine jetzt nicht die Schalker Amateure!
Den Teams wurden in ihrer jeweiligen Liga Spitzenpotentiale bescheinigt. Die Fans hatten ihre Hoffnungen, die Offiziellen haben ohnehin auf Daueroptimismus gemacht, und zu den sportlichen Ambitionen gesellte sich auch ein gewisser finanzieller Druck - bei euch mit dem Aufstieg, bei uns mit dem Erreichen eines internationalen Wettbewerbs verknüpft. Von ihren Zielen sind beide Mannschaften jedoch derzeit meilenweit entfernt.
Das Resultat schlägt sich in einer Frustration nieder, die vereinzelt sogar die treuesten Fans zur Abkehr bewegt.
Es wäre natürlich falsch, die unterschiedlichen Voraussetzungen unserer Vereine außer Acht zu lassen. Aber die Relationen von Anspruch und desillusionierender Wirklichkeit sind fast identisch. Mich kotzt es jedenfalls mächtig an, wenn auf Schalke vom Festhalten an ehemals vorschnell ausgegebenen Zielen gefaselt wird! Und ich kann mich auch nicht daran erinnern, daß in Essen von Vereinsseite aus irgendwann schon einmal zu dem theoretischen Fall Stellung bezogen worden wäre, falls der Aufstieg verpasst würde.
Liegen unsere Probleme also eher an überforderten Fußballspielern oder vielleicht doch an Vereinsführungen, die es mit sich wiederholender Regelmäßigkeit versäumen, die Dinge beim Namen zu nennen? Möglich wäre natürlich auch, daß wir Fans das Problem sind. In Zeiten wie diesen werden unsere Geduld und unsere Hingabe zum Verein jedenfalls mächtig auf die Probe gestellt.
Ich mache nicht gerne auf unbegründeten Optimismus. Aber ich persönlich werde mich erst mit einem möglichen Scheitern abfinden, wenn mir die Tatsachen keine andere Chance mehr lassen.
In diesem Sinne: Auf bessere Zeiten! Ob ich euch die allerdings wirklich wünsche, diskutieren wir aus, wenn ihr Lautern geschlagen haben solltet... ;)
PS
p.s.: Für mich als Schalker war es jedenfalls eine geile Sache, innerhalb weniger Stunden gleich zwei Derbys in der heimischen Arena miterlebt zu haben. Das könnte der Spielplan ruhig öfter vorsehen!
|
Rund um die Hafenstraße [Archiv 2005 - Juni 2010] |
Moin!
Ich wusste nicht, daß Mölders angeschlagen war. Jetzt, mit dieser Information, erklärt sich zumindest, warum ihm in 1:1-Situationen die Spritzigkeit zu fehlen schien.
Zum Strafstoß: Wir saßen auf paralleler Höhe und hatten den Ablauf der Szene frei vor Augen. Der Essener Abwehrspieler trifft glasklar das Bein des Schalker Angreifers, der zuvor den Ball noch an seinem Gegenspieler vorbeispitzeln konnte. Da der Ball seine Laufrichtung nicht verändert hat, kann es auch keine zwei Meinungen dazu geben, ob der Essener nicht vielleicht doch den Ball berührt haben könnte.
Lässt sich der Schalker Spieler einfach fallen, hätte kein Mensch an der Richtigkeit des verhängten Strafstoßes gezweifelt. So mag es - da will ich mit euch einer Meinung sein - eher nach einem Durchschnittszweikampf mit Körperkontakt ausgesehen haben. Ein Foul im Strafraum war es aber allemal.
Noch eine Beobachtung: Teilweise hat mir die Raumaufteilung der Essener gut gefallen. Sozi meinte neben mir, daß "der Ball ganz gut liefe". In dieser Phase suchte Essen das Spiel über die Flügel, hat es aber versäumt, die daraus resultierenden Lücken in der Mitte der Schalker Defensive zu nutzen.
Insgesamt war Neumayer zwar schwach, aber ich sprach auch nur davon, daß er spielerische Qualität aufblitzen ließ. Ein, zwei lange Pässe und seine häufige Anspielbarkeit lassen Hoffnung aufkommen, sich mannschaftlich in spielerischer Hinsicht noch verbessern zu können.
Ich habe übrigens vor rund zwei Jahren an dieser Stelle angemerkt, daß sich die Essener um einen zentral-defensiven Mittelfeldmann bemühen sollten. Das Problem scheint bis heute Bestand zu haben. Wenn man in dieser Spielklasse über einen Mann verfügt, der ein Spiel aus der Abwehr heraus zentral eröffnen kann, ist viel gegenüber der Konkurrenz gewonnen.
Das ist für mich ein echtes Manko der Essener. Die schlechte Leistung der übrigen Mannschaftsteile wird sich mit dem vorhandenen Material mehr oder weniger verbessern lassen können. Das ist für mich eher eine Frage der Tagesform.
Ich werde mir ab sofort ganz sicher häufiger Spiele des RWE im GMS oder Heimspiele der Schalker Zwoten im Sportpark Wanne anschauen. Denn was wir heute gesehen haben, war im Gegensatz zu gestern Abend zumindest "authentischer" Fußball!!!
PS
|