Als in der Nachspielzeit Innenverteidiger Naldo zum 4:4 einköpfte, brachen alle Dämme, der Gästeblock im Dortmunder Signal-Iduna-Park explodierte sprichwörtlich und glich einem Tollhaus. Ganz anders als noch 45 Minuten davor. Borussia Dortmund dominierte, führte bereits nach 25 Minuten mit 4:0 im so wichtigen Derby gegen den königsblauen Nachbarn. Was passierte während der Halbzeitpause in der Kabine des FC Schalke 04? Das erklärte Domenico Tedesco, der damalige S04-Trainer, in einem Interview bei dem Portal "Spox".
In der Kabine habe er nicht draufgekloppt, nein: "Wir hatten in den ersten 45 Minuten genügend Prügel bekommen, da brauchte die Mannschaft nicht noch einen brüllenden Coach." Vor dem Derby war Schalke in guter Form, war sechs Spiele ohne Niederlage. "Wenn dann von fünf Schüssen vom Gegner vier drin sind, kann trotzdem nicht plötzlich alles schlecht sein. So etwas passiert im Fußball", sagte Tedesco weiter.
Während der Halbzeitpause habe jeder gewusst, dass ein euphorisiertes Dortmunder Publikum auf der Tribüne sitzt - und Schalke die Lachnummer des Spiels ist. "Wir hatten zwei Optionen: Entweder wir ergeben uns und hoffen, dass die Nummer schnell vorbei ist, oder wir drehen die beschissene Situation in eine spannende. Schaffen wir es, hier jetzt die zweite Halbzeit für uns zu entscheiden? Das war unser positives Ziel, das wir formulierten", so Tedesco, der anfügte: "Der Rest ist Geschichte."
Tedesco schwärmt von Ex-Schalker Goretzka
In dem Interview schwärmte Tedesco zudem von seinem ehemaligen Schützling Leon Goretzka. Der zentrale Mittelfeldspieler ist mittlerweile beim FC Bayern München nicht mehr wegzudenken und hat sich auch in der Nationalmannschaft einen Namen gemacht. Und ganz wichtig: Auch abseits des Platzes macht der Ex-Schalker mit Aktionen auf sich aufmerksam, rief beispielsweise eine Hilfsaktion gegen die Folgen der Corona-Pandemie ins Leben.
"Ich bin extrem stolz auf Leon. Aber ich bin keinesfalls überrascht von seiner Entwicklung. Wer mit Leon Gespräche führt, erkennt schnell, wie der Junge tickt", sagte Tedesco, der inzwischen Trainer bei Spartak Moskau ist. "Leon Goretzka ist ein Spieler, den man nur cool finden kann."
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