Solange will der eine oder andere WSV-Akteur nicht warten. So zum Beispiel Peter Schmetz. Wie RevierSport erfuhr, wird der 28-jährige Innenverteidiger die Hubertusallee nach fünf Jahren im Sommer verlassen. Ihn zieht es zur SSVg Velbert.
"Das kann ich noch nicht bestätigen. Was ich sagen kann, ist, dass Peter mit offenen Karten gespielt hat und uns mitteilte, dass er mit anderen Klubs verhandelt. Das ist auch völlig legitim. Ich habe den Jungs auch gesagt, dass sie in dieser nicht einfachen Situation sich auch anderweitig umhören sollen", erklärt Karsten Hutwelker, aktuell ehrenamtlicher Sportlicher Leiter des WSV. RS weiß aber, dass Schmetz bereits einen Arbeitsvertrag an der Velberter Sonnenblume unterschrieben hat und den WSV nach 147 Pflichtspielen verlassen wird. Zudem wird Gaetano Manno, der im Juli 37 Jahre alt wird seine Karriere beenden.
Mit Isaak Akritidis (bis 2022), Jan-Steffen Meier (bis 2021), Dennis Malura, Dennis Grebe, Viktor Maier, Semir Saric und Kevin Hagemann (alle bis 2020) besitzen nur sieben Spieler einen Vertrag über die Saison hinaus. "Ja, wir haben da einiges noch zu tun. Ich führe sehr viele Gespräche mit unseren, aber auch mit Jungs von anderen Vereinen. Jedoch können Unterschriften erst nach dem 28. Mai erfolgen, wenn wir wissen, wie es mit dem Wuppertaler SV weitergeht", erklärt Hutwelker.
Insolvenz ist für Hutwelker kein Thema
Laut dem 47-jährigen Ex-Profi sind drei Szenarien möglich. 1. Insolvenz, 2. Regionalliga-Neuanfang mit einem kleinen 300.000-Euro-Etat, 3. ein neuer Hauptsponsor oder eine Investorengruppe. "Mit Szenario eins beschäftige ich mich überhaupt nicht, weil ich Optimist bin und heiß darauf, beim Wuppertaler SV etwas aufzubauen", sagt Hutwelker. Szenario eins würde nämlich den WSV auch in sportliche Bredouille bringen. Denn: Sollte der WSV einen Insolvenzantrag stellen, würde er mit einem Neun-Punkte-Abzug bestraft werden. Denn offiziell endet die Saison erst am 30. Juni. Aktuell besitzt der WSV einen Fünf-Punkte-Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. "Dann müssten wir aus den letzten vier Spielen noch einige Zähler holen, um die Minuspunkte wettzumachen. Aber wie gesagt: Mit der Insolvenz beschäftige ich mich nicht", betont Hutwelker.
Auch Hutwelker, der bis zum Saisonende ehrenamtlich arbeitet, weiß noch nicht, wie es mit ihm weitergeht. Ähnlich sieht es bei Trainer Pascal Bieler aus. Hutwelker: "Das alles werden wir erst nach der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 28. Mai beantworten können."
Am Freitag kommt der Bonner SC
Sportlich gesehen, geht es für den WSV am Freitagabend gegen den Bonner SC um wichtige Punkte. Mit einem Sieg könnte der WSV alle Abstiegssorgen endgültig los sein. "Wir wollen im Stadion am Zoo endlich mal wieder eine gute Leistung bringen und einen Sieg einfahren. Auswärts sah das zuletzt stark aus, daheim wirkten wir irgendwie pomadig. Das muss am Freitag anders sein", fordert Hutwelker.
Autor: Krystian Wozniak