Das 2:2 im Auswärtsspiel gegen den Hamburger SV wertete man bei Schalke 04 als Erfolg. Die Königsblauen blieben zum dritten Mal in Serie ungeschlagen, holten entgegen vieler Erwartungen einen Punkt und kämpften sich dabei sogar noch nach einem 0:2-Rückstand zurück ins Spiel. "Ich bin stolz darauf, wie sich die Mannschaft in der zweiten Halbzeit präsentiert hat", freute sich Trainer Kees van Wonderen.
Ganz anders die Gefühlslage beim Gastgeber. "Es überwiegt die Enttäuschung", ärgerte sich HSV-Profi Marco Richter, der mit einem direkten Freistoß zur Führung traf.
Die Art und Weise, wie die Hamburger die Führung verspielten, und dass sie bereits im fünften Pflichtspiel in Serie sieglos blieben, ließ die Stimmung im Volksparkstadion kippen. Nach Abpfiff gab es Pfiffe, vor der Fankurve mussten sich die Spieler wütende Rufe anhören.
Und das Remis verschärft die Situation um Trainer Steffen Baumgart. "Ich spüre das volle Vertrauen", sagte er zwar nach Abpfiff im Sky-Interview. Doch öffentliche Rückendeckung erhielt er am Samstagabend nicht. Sowohl Sportvorstand Stefan Kuntz als auch Sportdirektor Claus Costa verließen das Stadion schweigend, sagten Interviews mit Sky ab.
Eine Verhaltensweise, wie sie häufig vorkommt, wenn der Trainer um seinen Job bangen muss. Baumgart aber wollte die Reaktion der Sport-Bosse nicht überbewerten: "Dass die beiden dann auch mal nicht reden, sondern die Emotionen rausnehmen wollen, das ist doch auch klar."
Laut Bild-Zeitung ist Baumgarts Zukunft als Trainer der Rothosen aktuell nicht gesichert. Dem Bericht zufolge wollten die Verantwortlichen das Schalke-Spiel erst einmal für eine Nacht sacken lassen. An diesem Sonntagvormittag wollen sie sich gemeinsam mit Baumgart zusammensetzen.
Der 52-Jährige war nach Abpfiff noch bemüht darum, Zuversicht auszustrahlen: "Ich habe nicht das Gefühl, dass irgendeiner kein Vertrauen hat. Ich fühle mich stark genug, die Situation zu lösen und das ist auch meine Aufgabe."
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