In der Winterpause ist Ahmed Kutucu vom FC Schalke 04 zu Heracles Almelo in die niederländische Eredivisie gewechselt, um sich seinen großen Traum zu erfüllen. Weil er bei den Königsblauen trotz Tor- und Ergebniskrise sowie mehreren verletzten Stürmern nicht zum Zug kam, wollte er im Nachbarland Spielpraxis sammeln – auch um den türkischen Nationaltrainer Senol Günes davon zu überzeugen, ihn im Sommer mit zur Europameisterschaft zu nehmen. Doch das hat nicht funktioniert. Am Freitag hat der türkische Fußballverband seinen Kader für die EM bekanntgegeben. Der Name des Gelsenkircheners fehlt in dem 30-Köpfigen Aufgebot, mit dem Senol Günes am 18. Mai in Antalya die Vorbereitung auf die EM aufnimmt. Dabei hatte sich Kutucu durchaus Hoffnungen machen dürfen. Gemeinsam mit Ozan Kabak feierte er im November 2019 sein Debüt in der „Milli Takim“. Aber während der an den FC Liverpool ausgeliehene Innenverteidiger inzwischen eine feste Größe im Team der Türkei ist und auch im vorläufigen EM-Kader dabei ist, wurde Kutucu schon zuletzt nicht mehr berücksichtigt. Im Oktober 2020 war Kutucu zum letzten Mal bei der A-Nationalmannschaft dabei. Insofern dürfte ihn die Nichtnominierung nicht überrascht haben.
Schalke-Leihgabe Kutucu mit enttäuschender Saison in den Niederlanden
Zu selten kam das Schalke-Eigengewächs aus der Knappenschmiede in der aktuellen Saison zum Einsatz, um eine wirkliche Alternative zu sein. Kenan Karaman von Fortuna Düsseldorf lieferte mehr Argumente ab und schaffte es in den Kader. Auch seine Leihe zu Heracles Almelo verlief durchwachsen. Von 16 möglichen Einsätzen stand Kutucu, der in der neuen Saison zum den Knappen zurückkehren möchte, zwar 15mal auf dem Rasen, aber oft nur als Einwechselspieler. Er erzielte in den Niederlanden in der Liga keinen einzigen Treffer, schaffte lediglich zwei Assists. Zu wenig für Günes.
„Es hat mich mit Stolz erfüllt, das Nationalmannschaftstrikot anzuziehen“, twitterte Kutucu nach seinem Einsatz gegen Andorra 2019. „Ich hoffe, ich habe noch eine lange Karriere vor mir. Deshalb hoffe ich zwar, dass er mich mitnimmt. Aber wenn nicht, dann werde ich weiterarbeiten und vielleicht klappt das dann in den nächsten Jahren“, sagte der 21-Jährige danach zu RevierSport.
Er hatte auch gehofft, dass es ihm in die Karten spielt, dass die EM dann wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben wurde. Aber es hat nicht sollen sein. Ein Gelsenkirchener ist trotzdem für die Türkei dabei: Kaan Ayhan, der inzwischen in Italien beim US Sassuolo spielt, wurde nominiert.