Viele RWE-Fans, um die 4500 Dauerkartenbesitzer, haben in den letzten Tagen und Wochen Post von der Hafenstraße 97a erhalten. Aufgrund des bevorstehenden Saisonabbruchs - am 20. Juni 2020 will der Verband eine Entscheidung treffen - könnten die Besitzer der Saison-Abonnements eventuell Regress-Ansprüche gegen RWE geltend machen.
Denn: Als Reaktion auf die Ausbreitung des Corona-Virus unterbrach der Westdeutsche Fußballverband (WDFV) gemeinsam mit Vertretern der Regionalliga West-Vereine den Saisonbetrieb. Noch fehlen sechs Heimspiele bis zum Abschluss der Spielzeit.Allein aus möglichen Regress-Forderungen von Sponsoren und Dauerkarten-Inhabern droht Rot-Weiss Essen ein Schaden von bis zu 1,5 Millionen Euro. Doch die RWE-Fans halten ihrem Verein die Stange.
"Mit großer Freude registrieren die Verantwortlichen an der Hafenstraße nun die großzügige Bereitschaft der rot-weissen Dauerkarteninhaber, auf Rückforderungen gänzlich zu verzichten. 70 Prozent der Saisontickethalter meldeten sich per Formular an der Hafenstraße, 94 Prozent davon fordern ihr Geld nicht zurück. Eine erhebliche Erleichterung für Rot-Weiss Essen", heißt es in einer Mitteilung auf der RWE-Homepage.
Auch weiterhin bittet Rot-Weiss Essen alle Dauerkarteninhaber, über ein Formular mitzuteilen, ob sie sich für eine Erstattung oder einen Verzicht des anteiligen Betrags entscheiden. Das Schreiben können Rot-Weisse hier herunterladen, um es anschließend an ticketing@rot-weiss-essen.de oder postalisch an die RWE-Geschäftsstelle zurückzusenden.
Appell von RWE-Vorstand Marcus Uhlig zeigt große Wirkung - Uhlig bedankt sich
Ende April appellierte RWE-Vorstand Marcus Uhlig bereits an die Anhängerschaft: "Sowohl sportlich als auch finanziell wäre ein Saisonabbruch für uns ein heftiger Schlag. Zum einen betrifft das unsere aussichtsreiche Position in der Liga, zum anderen fehlende Einnahmen aus Heimspielen und auch auf mögliche Rückerstattungsforderungen von Sponsoren und Dauerkarteninhaber müssen wir uns vorbereiten. Wir haben Verständnis für jeden, der in der aktuellen Situation selbst finanziellen Schaden erlitten hat und auf eine Erstattung angewiesen ist. Alle anderen können wir nur bitten, im Sinne des Vereins Rot-Weiss Essen auf ihre Rückforderung zu verzichten."
Der Appell des RWE-Bosses zeigte große Wirkung. Uhlig ist über die Solidarität der RWE-Fans schwer begeistert. "Solch eine hohe Verzichts-Quote ist überragend und alles andere als selbstverständlich. In anderen Vereinen liegt sie zum Teil bei annähernd 50 Prozent, bei uns bei deutlich über 90 Prozent. Man kann es nicht oft genug sagen: Unsere Fans, Partner und Freunde sind unsere Lebensversicherung", sagt Uhlig am Dienstag gegenüber RevierSport.
Vor wenigen Tagen hatte RWE erst die [article=486045]Geisterticket-Aktion[/article] erfolgreich beendet. Die Fans hatten dem Verein durch ihre Karten-, Bier-, und Bratwurst-Käufe rund 250.000 Euro in die Kasse gespült.
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