Die nackten Zahlen lassen einen fast sprachlos werden. Die U23 von Borussia Dortmund marschiert durch die Regionalliga wie das Messer durch die Butter. 81 Punkte nach 34 Partien. 24 Siege, nur eine Niederlage. 81 geschossene Tore, wie soll eine andere Mannschaft da mithalten.
Nach dem 1:0-Erfolg bei Rot-Weiß Oberhausen kann man dem BVB vermutlich zum Aufstieg gratulieren. Neun Punkte Vorsprung auf Rot-Weiss Essen, die ein Spiel in der Hinterhand haben. Bedeutet: Der BVB kann sich vermutlich sogar zwei Niederlagen leisten in den letzten sechs Begegnungen, denn auch das Torverhältnis spricht für die Elf von Trainer Enrico Maaßen.
Allerdings wird das nicht passieren, denn der BVB hat keine Spitzenmannschaft mehr vor der Brust. Und die Dortmunder gewinnen mittlerweile sogar Partien, wo in Ansgar Knauff, Steffen Tigges oder Taylan Duman drei Leistungsträger der Offensive fehlen.
Weil einfach alles für den BVB spricht. Auch das Glück, denn sonst hätte der BVB in Oberhausen nicht gewonnen. Dort wäre ein Remis leistungsgerecht gewesen, was RWE wieder eine kleine Chance gegeben hätte.
So aber bleibt festzustellen: Der BVB hat seine gigantischen Möglichkeiten in Liga vier perfekt genutzt. Vielen missfällt das, denn viele Fußballfans haben keinerlei Verständnis dafür, dass Zweitvertretungen bis in die 3. Liga dürfen. Aber die Regeln geben das her, Dortmund hat sich im Rahmen der Regeln bewegt und steigt damit verdient auf.
Wobei: Über die Regeln sollte man noch einmal reden. Was allerdings ein Thema für die Zukunft ist. Im Hier und Jetzt kann der BVB den Sekt kaltstellen. Die Mannschaft wird sich diesen Vorsprung nicht nehmen lassen. Allerdings werden die Sektkorken in Liga drei eher nicht knallen, denn mit Bayern II, dem BVB und Freiburg II könnten in der neuen Saison drei Reserve-Mannschaften dort auflaufen, wo zuletzt so viel geballte Tradition zu finden war.
Für die Attraktivität der Liga wird das nicht dienlich sein, auch wenn in den letzten Jahren fast immer U23-Teams von Bundesligisten dort vertreten waren. Zudem wird den BVB II das Thema eh nicht kümmern. Hier gab es einen Auftrag, der hieß: Aufstieg in Liga drei. Den hat Maaßen mit seiner für Viertligaverhältnisse Startruppe beinahe erfüllt.