Felix Heim ist eher ein ruhiger Vertreter, ein junger Mann, der aus Baden-Württemberg stammt und von der TSG Balingen in die Großstadt nach Essen zu Rot-Weiss gewechselt ist. "Hier ist schon einiges anders. Die Menschen sind lockerer, offener. Aber an manche Dinge musste ich mich an den ersten Tagen auch gewöhnen", erzählt Heim im RevierSport-Gespräch.
"Kick- oder Laufschuhe", war eine der Fragen, die Heim seinen neuen Mitspielern vor dem Training stellte. Doch niemand wusste so recht, was der 19-Jährige aus Leonberg meinte. "Hier sagt man nur Fußballschuhe, bei uns sagt das niemand. Es sind einfach Kickschuhe", lacht er.
Ob Kick- oder Fußballschuhe: Wenn Heim die Treter anzieht, dann ist er kaum wiederzuerkennen. Aus dem freundlichen, fast schon schüchternen Heim wird plötzlich ein bissiger, ehrgeiziger und dynamischer Flügelflitzer. Auf dem Rasen fühlt sich Heim wohl. Hier will er abliefern. Diesen Spielertyp hat RWE gesucht und in Heim gefunden.
Felix Heim will irgendwann den nächsten Lohn ernten
In der Regionalliga Südwest sorgte er mit sieben Toren und neun Vorlagen in 35 Spielen für Furore. Kein Wunder, dass einige Vereine hinter dem Spieler der TSG Balingen her waren. Auch Drittligisten zeigten Interesse an dem beim VfB Stuttgart ausgebildeten Heim. "Es gab die Möglichkeit, in die 3. Liga zu wechseln. Aber bei RWE hat es einfach vom ersten Kontakt an gestimmt. Ich war auch mit meinen Eltern in Essen. Sie sind mir sehr wichtig, ihre Meinung ist mir wichtig und auch sie sagten mir, dass ich das mit Essen machen soll. Ich hatte auch ein super Gefühl in den Gesprächen mit Jörn Nowak. Ich freue mich einfach, dass ich hier bin", betont er.
Und die 3. Liga? In diese Spielklasse will Heim mit Rot-Weiss Essen aufsteigen. Aber es soll für ihn persönlich längst nicht das höchste der Gefühle sein. Seine ehemaligen Stuttgarter U19-Mannschaftskollegen Lilian Egloff und Leonhard Münst haben beim VfB einen Profivertrag erhalten.
Auch Heim hat den großen Traum von einem Bundesligaspieler noch nicht aufgegeben. "Natürlich nicht! Ich will auch weiter nach oben. Aber ich bin auch nicht der Typ, der schon zwei, drei Jahre nach vorne schaut. Ich will einfach von Spielzeit zu Spielzeit Leistung bringen. Wenn das der Fall ist, dann folgt auch der Lohn", sagt er.
Und er weiß, wovon er spricht: schließlich wurde er nach guten Leistungen mit einem Zweijahresvertrag bis zum 30. Juni 2023 bei Rot-Weiss Essen belohnt.