Als der KFC drei, vier fünf, oder gar neun Spiele ohne Sieg war, war immer noch die Rede vom Aufstieg. Jeder, der es mit dem KFC hielt, schielte auf Platz drei und zählte den Rückstand. Frank Heinemann, der für Norbert Meier übernahm, sagte noch vor seinem Debüt als KFC-Trainer: "Wir wollen alle Spiele gewinnen, dann werden wir sehen, wofür das reicht."
Seit zwei Spielen ist Heinemann für die Krefelder verantwortlich. Ein Remis und eine Niederlage, so lautet die ernüchternde Bilanz des ehemaligen Co-Trainer von Norbert Meier. Am Freitag beim 2:4 gegen Kaiserslautern sah die Mannschaft zum wiederholten Male schlecht aus.
Grund genug für die Fans endlich Tacheles zu reden. Am Samstag statteten rund 20 bis 30 KFC-Anhänger der Mannschaft einen Besuch ab. Vor dem Training an der Grotenburg suchten die Fans das Gespräch mit dem Team. Diese war von dem Besuch der Fans überrascht gewesen. Es sei ein kurzes, aber sehr intensives, friedliches Gespräch gewesen. Das erfuhr RevierSport aus Spielerkreisen. Die Mannschaft habe den Ernst der Lage deutlich erkannt und den Fans einen Pokalfight in Essen versprochen.
Der KFC Uerdingen ist im Abstiegskampf der 3. Liga angekommen. Das betonten auch die Spieler und Trainer Heinemann nach dem Kaiserslautern-Spiel. Nun soll sich die Mannschaft am Dienstagabend bei Rot-Weiss Essen im Halbfinale des RevierSport-Niederrheinpokals Selbstvertrauen für die 3. Liga holen. "Wir müssen die Liga ausblenden, alles liegen lassen. Wir wollen nächstes Jahr im DFB-Pokal mitspielen und dafür müssen wir Essen besiegen", sagte Mittelfeldspieler Maurice Litka nach der Pleite gegen Lautern.
Dass das kein Spaziergang in Essen wird, weiß auch Heinemann. RWE wird rund 10.000 lautstarke Fans im Rücken haben. "Das Spiel ist für uns alle wichtig – für den Verein, für die Fans. Wir werden alles versuchen, uns in den wenigen Tagen bestens vorzubereiten, um am Dienstag im Pokal weiterzukommen", betont Heinemann. wozi