Acht Jahre schnürte Kevin Wolze die Fußballschuhe für den MSV Duisburg, ehe er im Sommer nach dem Abstiegs aus der 2. Bundesliga zum VfL Osnabrück wechselte. Der Linksverteidiger bestritt 260 Spiele für den MSV, in denen er stolze 37 Tore erzielen konnte. Als Kapitän ging der 29-Jährige zudem voran.
Für diese Treue sollte Wolze am Mittwoch im Rahmen des Heimspiels des MSV gegen Preußen Münster (19 Uhr) den Ehrenpreis "Guardian of Tradition Award" erhalten. Doch daraus wird nun nichts. "Kevin hat uns mitgeteilt, dass er den Award nicht verdient hätte und ihn deswegen nicht entgegen nehmen möchte. Wir respektieren das natürlich, auch wenn wir seine Meinung nicht teilen", schrieb Andreas Rüttgers, Vertreter des MSV-Sponsors Schauinslandreisen, im Internet-Forum der Duisburger Fanszene.
Meier, Petrov und Astori sind die bisherigen Preisträger
Mit dem Preis ehrt der Verein seit einigen Jahren Spieler, die sich in ihren Vereinen als Hüter der Tradition bewiesen haben. Die Ehrung erfolgte in der Regel im Rahmen des Traiditionsturniers in Duisburg. Bisher erhielten Alexander Meier (Eintracht Frankfurt) und Stiliyan Petrov (Celtic Glasgow) den Preis. Im Vorjahr ehrte der MSV den verstorbenen Davide Astori (AC Florenz) posthum.
Rüttgers hatte in der Halbzeitpause des Testspiels gegen Stoke City vor zwei Wochen angekündigt, dass Wolze die Ehrung erhalten sollte. Das Publikum reagierte auf die Entscheidung verhalten.
Der Ex-Duisburger erlebte am Samstag indes ein bescheidenes Debüt beim VfL Osnabrück. Bei der 1:3-Niederlage gegen den 1. FC Heidenheim sah Wolze in der 82. Minute nach einem überflüssigen Foul die Gelb-Rote Karte. Zu dem Zeitpunkt stand es noch 1:1, ehe Heidenheim in der Schlussphase noch zweimal traf.