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Ex-RWE und Schalke-Spieler Stevanovic über seine bewegte Karriere

Foto: firo

Aleksandar Stevanovic spielte in der Jugend für Rot-Weiss Essen und Schalke 04 und absolvierte für Werder Bremen fünf Partien in der Fußball-Bundesliga. RevierSport hat mit dem 28-Jährigen über seine Karriere gesprochen.

Aleksandar Stevanovic war einst ein großes Talent. Gemeinsam mit seinem älteren Bruder Predrag durchlief er die Jugendmannschaften von Rot-Weiss Essen und Schalke 04, bis er sich für einen Profivertrag bei Werder Bremen empfehlen konnte.

[article=488662]Ähnlich wie sein Bruder[/article] hatte aber auch der heute 28-Jährige mit andauerndem Verletzungspech zu kämpfen. Insgesamt war der Mittelfeldspieler in seiner Karriere über 1000 Tage verletzt. Drei Kreuzbandrisse zog sich der Ex-Profi zu. Im vergangenen Jahr musste Aleksandar Stevanovic deshalb seine Karriere beenden. RevierSport hat mit dem gebürtigen Essener gesprochen.

Aleksandar Stevanovic, in der Jugend haben Sie erfolgreich für Rot-Weiss Essen und Schalke 04 gespielt. Wie sehr hat Sie diese Zeit geprägt?

Ich bin im Alter von zehn Jahren von Rot-Weiss Essen zum FC Schalke 04 gewechselt und habe dort vier Jahre gespielt. Dann war ich körperlich nicht mehr gut genug und bin zurück zu RWE gegangen. Nachdem ich dort überzeugt hatte, bekam ich Angebote von Schalke 04, Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen. Ich habe mich für Schalke entschieden und in der A-Jugend zwei Jahre unter Norbert Elgert gespielt. Er bringt dir nicht nur sportlich enorm viel bei, sondern vermittelt Tugenden wie Respekt und Disziplin. Das hat mich als Mensch weitergebracht. Ich bin ihm sehr dankbar.

Obwohl Sie in der A-Jugend eine erfolgreiche Zeit auf Schalke hatten und in 33 Partien an 26 Toren direkt beteiligt waren, sind Sie 2011 zu Werder Bremen gewechselt. Wie ist es dazu gekommen?

Ich hatte damals auch ein Profi-Angebot von Schalke 04. Unter Trainer Felix Magath wäre es aber schwierig für mich gewesen, weil er viel auf Körperlichkeit gesetzt hat. Werder Bremen war eine gute Adresse für junge Spieler. Dazu hat die zweite Mannschaft in der dritten Liga gespielt, was ebenfalls nicht selbstverständlich war.

Sie haben für Bremen fünf Bundesliga-Spiele absolviert und 48 Partien in der Reserve-Mannschaft. Was war Ihr schönster Moment in dieser Zeit?

In der Saison 2011/12 habe ich 90 Minuten gegen Bayern München gespielt. Leider haben wir 1:2 verloren, aber es war ganz besonders gegen Stars, wie Bastian Schweinsteiger, Manuel Neuer, Franck Ribery, Toni Kroos und Thomas Müller spielen zu dürfen. Das war definitiv mein Karriere-Highlight.

2014 folgte dann der Wechsel in die dritte Liga zu Hansa Rostock. Warum haben Sie sich dafür entschieden?

Werder Bremen hatte mir eine Vertragsverlängerung angeboten. Ich war damals frisch von meinem Berater getrennt und unzufrieden. Dementsprechend habe ich das Angebot abgelehnt und wollte meinen eigenen Weg gehen. Im September 2014 bekam ich einen Anruf von Hansa Rostock und habe mich ohne Berater für einen Wechsel entschieden. In Rostock hatte ich eine sehr schöne Zeit mit vielen Highlights. Ich war auch bei den Fans nicht unbeliebt. Leider habe ich mir dann meinen zweiten und dritten Kreuzbandriss zugezogen.

Sie hatten in Ihrer Karriere mit unglaublichem Verletzungspech zu kämpfen. Denken Sie heute noch zurück, wie die Karriere ohne die Verletzungen hätte verlaufen können?

Gelegentlich denke ich noch darüber nach, aber ich bin Realist und habe diese Zeit gut verkraftet. Ich hatte auch nach meinen schweren Verletzungen weiterhin die Hoffnung, dass ich wieder im Profifußball Fuß fassen kann, aber man muss die Situation realistisch betrachten.

Nach zwei Jahren beim SV Elversberg in der Regionalliga Südwest haben Sie im vergangenen Jahr Ihre Karriere beendet. Wie sieht Ihr Alltag heute aus?

Die Karriere habe ich verletzungsbedingt beendet. Ich hatte bereits acht oder neun Operationen gehabt und hätte eine weitere über mich ergehen lassen müssen. Vor der Corona-Zeit habe ich meinen Trainerschein angefangen. Dazu mache ich ein duales Studium im Immobilienbereich. Ich würde gerne noch spielen, aber mein Knie macht das nicht mehr mit. Insgesamt bin ich aber mit meiner Karriere zufrieden. Ich habe unglaublich viel gelernt.

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