Beim 2:2 bei der SG Sonnenhof Großaspach hatte sich Großkreutz am vergangenem Samstag zu einer Tätlichkeit gegen Stürmer Dimitry Imbongo hinreißen lassen. Ohne dass der Ball in der Nähe war, trat der Weltmeister dem Großaspacher Angreifer kurz vor der Halbzeitpause mit den Stollen in die Wade. Schiedsrichter Robert Hartmann hatte die Szene nicht wahrgenommen.
Aus diesem Grund hat sich der DFB nachträglich eingeschaltet und die Ermittlungen gegen Großkreutz aufgenommen. Das Sportgericht sprach nun eine Sperre von insgesamt sechs Meisterschaftsspielen aus. Zwei davon werden allerdings zur Bewährung ausgesetzt. Heißt: Der KFC muss in jedem Fall vier Spiele lang auf die Dienste des Rechtsverteidigers verzichten. Sowohl der KFC als auch Großkreutz haben dem Urteil bereits zugestimmt. Es ist damit rechtskräftig.
Die Bewährung gilt bis zum 30. Juni 2020. Großkreutz wird in jedem Fall die Spiele gegen den FC Ingolstadt, bei Preußen Münster, gegen Eintracht Braunschweig und beim FSV Zwickau verpassen. Am 23. September darf er gegen den SV Waldhof Mannheim wieder in der 3. Liga mitwirken.
Großkreutz reagierte im Interview ungläubig
In einem Interview nach dem Spiel in Großaspach hatte sich Großkreutz noch ungläubig geäußert: "Ach, bitte. Ich gehe einen Schritt zurück und treffe ihn aus Versehen. Er hat die Entschuldigung angenommen und weiß selber, dass das keine Absicht war. Es ist ja nichts passiert", so Großkreutz bei Fernsehsender Magenta Sport. Am Donnerstag zeigte er sich auf einer Pressekonferenz reumütiger: "Das war sehr unüberlegt, mehr muss man darüber nicht sagen."
Das wohl schlimmste Szenario für Großkreutz ist jedoch ausgeblieben. Denn die Sperre gilt nur für die Meisterschaftsspiele der 3. Liga. Im DFB-Pokal ist der 31-Jährige somit spielberechtigt. Am Freitag (20.45 Uhr) spielen die Uerdinger in der ersten Runde gegen Großkreutz' Ex-Klub Borussia Dortmund.