Im Spiel war Allzweckwaffe Marius Laux zwar auffällig und immer präsent. Nach dem Abpfiff der 0:2-Niederlage gegen den Spitzenreiter Viktoria Köln wollte jedoch auch der zweitälteste Spieler des Kaders einfach nur noch runter vom Platz und ab in die Kabine. Schließlich bedeutete die Niederlage gegen den Stadtrivalen die bereits sechste in der noch laufenden Saison. In den restlichen Spielen holte die Mannschaft von Trainer Markus Daun fünf Unentschieden, gewonnen haben sie jedoch noch nicht.
„Wir lassen uns nicht verrückt machen“, sagt hingegen der Trainer selbst. „Es wird viel geschrieben. Wir wissen, was wir zu tun haben. Wir kennen die personelle Lage, aber wir reden nicht drüber. Wir bleiben ruhig und werden mit diesem Kader auch wieder Erfolge feiern.“ Dies tut auch langsam Not, schließlich beträgt der Rückstand auf das sogenannte rettende Ufer bereits sieben Punkte. So langsam müssen die „kleinen Geißböcke“ eine Serie starten, wenn der Klassenerhalt nicht zur Utopie werden soll. Zwar standen Daun und seine Schützlinge gegen die Viktoria erneut mit leeren Händen da, spielerisch war es jedoch in vieler Hinsicht ein Schritt in die richtige Richtung. Einzig das Spielglück fehlt noch. Daun: „Das ist im Fußball so, das akzeptieren wir. Wir sind in einer Phase, in der viel gegen uns läuft, aber da müssen wir uns rauskämpfen und als Trainerteam die richtigen Wege einleiten.“
Doch es gibt erste Stimmen, die ihm diese Aufgabe anscheinend nicht mehr zutrauen. Eine Situation, mit der auch der Fußballlehrer bisher noch nicht konfrontiert war: „Als Spieler konnte ich die Faust in die Tasche machen und beim Training alles rauslassen. Jetzt muss ich lernen zu schlucken und diese Dinge zu filtern. Da muss ich ganz genau aufpassen, was ich rauslassen kann.“ Gegen die Kritik, die er als Aktiver in Nürnberg erlebt habe, sei die aktuelle Kritik jedoch ein „Kindergeburtstag“: „Da bin ich sogar in der Stadt beschimpft worden.“
In den letzten Tagen, so berichtet Daun, habe es jedoch gute Gespräche mit den Verantwortlichen des NLZ gegeben. Würde man alles zusammennehmen, was beispielsweise die Kadersituation oder die Spielverläufe und so weiter anginge, dann könne man nur zu einem Schluss kommen: „Wir verkaufen uns deutlich unter Wert, sind aber auf einem richtigen Weg. Ich werde alles geben, bis zu dem Tag, an dem ich hier rausgetreten werde.“
Autor: Stefan Loyda