Oberliga Endrunde 1956/1957, Finale in Hannover Zuschauer: 82.000 Schiedsrichter: Dusch (Kaiserslautern)
Tore: 1:0 A. Kelbassa (16. Minute) 1:1 G. Krug (24.) 2:1 A. Kelbassa (25.) 3:1 A. Niepieklo (26.) 4:1 A. Niepieklo (78.)
Borussia Dortmund: H. Kwiatkowski, W. Burgsmüller, H. Sandmann, E. Schlebrowski, M. Michallek, H. Bracht, W. Peters, A. Preißler, A. Kelbassa, A. Niepieklo, H. Kapitulski
Hamburger SV: H. Schnoor, R. Börner, J. Posipal, J. Werner, J. Meinke, H. Liese, W. Schemel, U. Reuter, U. Seeler, G. Krug, F. Klepacz
All das sollte an diesem Tag, dem Finaltag im Juni, egal sein. Vor 82.000 Zuschauern in Hannover, davon 40.000 aus dem Ruhrgebiet, ging die Schneider-Elf früh durch Kelbassa und Niepieklo in Führung und bereits nach 26 Minuten stand es 3:1. Das endgültige 4:1 durch Niepieklo spiegelte jedoch nicht den Spielverlauf wider, eher bewieß es die Abgebrühtheit, mit der die Dortmunder den vom jungen Seeler angeführten und unerbittlich nach vorne stürmenden HSV auskonterten. Sie gewannen, zauberten aber nicht
Der „Kicker“ schrieb über das Spiel: „Borussia spielte, zermahlte, jonglierte, bluffte, siegte – mühelos aus dem Fußgelenk... und begeistert dennoch nicht.“ Das Finale, zeigte eine „Schwäche“ der Dortmunder Elf, die zwar äußerst effektiv spielte – keines der Endrundenspiele ging verloren –, doch nicht zu zaubern vermochte. Von der Fußballtechnik her waren schon damals der 1.FC Köln, Schalke und Rot-Weiß Essen die versierteren Mannschaften.
Die Hamburger Mannschaft des Jahres 1957 befand sich auf einem aufsteigenden Ast, so war es dem seit 1956 alleinig für das sportliche Geschehen verantwortliche Günter Mahlmann gelungen, junge Spieler der eigenen Jugend in die erste Mannschaft zu integrieren. Kein geringerer als Uwe Seeler erlebte an diesem 23. Juni 1957 sein erstes Endspiel um die Deutsche Meisterschaft. Nassforsch begrüßte er den 14 Jahre älteren Michallek mit den Worten: „Na Opa, was willst du in deinem Alter denn noch hier auf dem Platz?“ Der Dortmunder ließ sich wiederum nichts gefallen und antwortete: „Bübchen, dich halte ich noch, wenn ich 70 bin.“
Nur der Spielbericht zeugte danach von der Anwesenheit Seelers – er setzte gegen den Routinier keinen Stich.