Der Pokal könnte es tatsächlich möglich machen. Duisburg international. Das hat man an der Wedau lange nicht erlebt. Doch noch kann die Reise zum Erstrunden-Match in Kopenhagen, Dublin oder Palermo nicht gebucht werden. Schließlich stehen dem MSV bis zu einem eventuellen Finale in Berlin noch zwei schwierige Partien ins Haus. Wer der nächste Gegner der Zebras wird entscheidet sich am Mittwochabend.
Duisburg guckt nach Koblenz
Dann kickt die TuS Koblenz gegen den 1. FC Kaiserslautern und ganz Duisburg guckt zu. Doch gegen welchen der beiden Klubs sind die Chancen auf das Weiterkommen größer? Lautern zuhause oder die TuS auswärts? Sollte es Koblenz als Drittligist tatsächlich gelingen den Bundesligavertreter aus der Pfalz zu eliminieren, dürfte klar sein, dass ein mögliches Match in der Weinstadt nicht ganz einfach wird. Allerdings ist der FCK individuell klar besser besetzt als der heutige Gegner. Vor allem Christian Tiffert und Srjdan Lakic fallen mir hier spontan ein.
Letztlich ist es aber auch egal gegen wen der MSV im Viertelfinale antreten muss. Wer nach Berlin will, der muss jeden schlagen. Viel wichtiger ist es, dass der FC Bayern im Rennen um den Cup nicht schwächelt und es bis zum Endspiel in die Landeshauptstadt schafft. Dies gilt allerdings nicht für den Fall eines möglichen Halbfinalspiels des MSV gegen die Bayern. So lange eine Neuauflage des 98er Finales zwischen Duisburg und München möglich ist, drücke ich den Bayern sogar in der Liga die Daumen.
Schließlich muss es „München Rot“ schon bis in die Champions Leauge schaffen, damit Duisburg in Europa auch ganz sicher dabei ist. Es sei denn, der MSV schafft in Berlin die Überraschung und besiegt den übermächtigen Gegner aus dem Süden. Doch zuvor steht neben allen zuvor genannten Eventualitäten ja auch noch ein mögliches Semifinale an. Hier könnte der FC Schalke 04 der Gegner sein. Lässt man die zurückliegenden Gedankenstränge einmal Revue passieren, kommt man über allerlei Konjunktive nicht hinaus.
Weiß-blaue Gesetze
Mehr Gehalt hatte da schon der Auftritt des MSV gegen den VfL Osnabrück. Dass sich an der Wedau dabei wieder nur gut 12. 000 Duisburger Zuschauer einfanden, ist einmal mehr ebenso unverständlich wie enttäuschend. Es scheint tatsächlich so zu sein, dass an der Wedau alle 14 Tage die gleichen „Köpfe“ den Weg ins Stadion finden. Dass die dafür jedes Mal richtig Gas geben, scheint ein weiteres unumstößliches weiß-blaues Gesetz zu sein. So war die Choreographie beim Einmarsch der beiden Mannschaften sensationell. Fußball in Duisburg macht einfach wieder Spaß. Und natürlich spiegelt sich dies auch im Verhältnis der Mannschaft zu ihrem Publikum wieder.
So hatte Sefa Yilmaz nach dem Schlusspfiff sichtlich Spaß beim Feiern mit dem Duisburger Anhang. Das der Jungspund den Text des zum besten gegebenen Liedgutes noch nicht auswendig kannte, ist ein Umstand, der sich bei weiteren Zebra-Erfolgen bald ändern dürfte.
Und vielleicht dröhnt der Schlachtruf „Wer ist der Schreck vom Niederrhein?“ ja bald nicht mehr nur durch die Stadien der zweiten Liga, sondern auch durch die Arenen in Kopenhagen, Dublin oder Palermo.