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SSVg. Velbert: Marek Lesniak bleibt Trainer und behält seinen Aberglauben
„Nimm’ mich jetzt, auch wenn ich stinke“

SSVg. Velbert: Marek Lesniak bleibt Trainer und behält seinen Aberglauben
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Der Abstiegs-Gestank ist verflogen, die Zitterei beendet. Marek Lesniak ist und bleibt der Trainer der SSVg. Velbert. „Es fehlt nur noch die Unterschrift, aber die werde ich am Mittwoch im Laufe des Tages leisten“, berichtet der 45-Jährige, der dann zum ersten Mal nach der Pause wieder im Stadion sein wird.

„Wir sind uns einig und die Kleinigkeiten sind auch ausgeräumt. Ich habe mit dem Vorstand zehn Minuten gesprochen und das Thema war durch.“

Und wie sehr Lesniak an der SSVg. hängt, wird auch daran deutlich, dass er sein altes Trainerschild von der Pressekonferenz wieder mitbringen wird. „Das habe ich vor vier Jahren mitgenommen, weil ich gute Erinnerungen daran habe“, zeigt sich der ehemalige Ratinger ein wenig abergläubisch. „Wir haben in den drei Jahren meiner Amtszeit schöne Erfolge gefeiert. Das ist eine Erinnerung für mich gewesen.“

Doch er hat auch noch ein weiteres Ritual gepflegt. „Ich habe die Klamotten, die ich nach meinem Amtsantritt in der Rückrunde angezogen habe, nur einmal gewaschen.“ Grund: die Pleite gegen Bielefeld II. „Danach musste die Kleidung in die Wäsche, doch danach waren wir erst richtig erfolgreich. Ich habe dann zwar etwas gestunken, doch das ist egal.“ Frei nach dem Motto von Wigald Boning: „Nimm’ mich jetzt, auch wenn ich stinke!“ Und mit einem Augenzwinkern verrät er, dass „ich nach der Pause komplett neue Sachen bekomme. Also muss niemand Angst haben, dass die Klamotten noch ungewaschen sind.“

Während der Ex-Wattenscheider, der an der Lohrheide auch heute noch Kultstatus genießt, am Aberglauben festhält, hat er sich als Coach verändert. „In diesem Beruf lernt man aus seinen Fehlern“, gibt Lesniak gerne zu, dass er trotz der guten drei Jahre in Velbert zu nah an der Mannschaft war. „Doch es war als Spielertrainer auch schwer, auf Distanz zu gehen. Diesen Abstand werde ich jetzt aber halten.“

An seiner generellen Fußball-Philosophie muss er auch etwas ändern. Denn eigentlich bevorzugt der ehemalige polnische Nationalspieler die 3-5-2-Ausrichtung. „Weil mir aber die Spieler dafür fehlen, werden wir weiterhin mit einem 4-4-2 agieren“, gibt Lesniak einen kleinen Einblick in seine taktischen Vorgaben. Und dabei spielt Neuzugang und Heimkehrer André Badur die wohl wichtigste Rolle. „Er ist in diesem System unverzichtbar, denn er ist in der Zentrale und lenkt das Spiel. Ihm muss der Rücken freigehalten werden“, erklärt Lesniak, der mit der Zusammenstellung des Kaders insgesamt zufrieden ist: „Mir sind fast alle Wünsche erfüllt worden. Unser Team steht bis auf einen Torwart fest.“

Während die Konkurrenz Velbert bereits zu den Favoriten zählt, hält sich der 117-fache Bundesliga-Spieler (19 Tore) lieber etwas zurück. „Wenn wir einen einstelligen Tabellenplatz erreichen, sind wir alle sehr zufrieden.“ Sein Wunsch: „Ich hoffe, dass mit unserer neuen Tribüne auch wieder mehr Zuschauer kommen werden. Denn schließlich wollen wir an die glorreichen Zeiten wieder anknüpfen.“ Selbst dann, wenn es müffeln sollte...

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