Der Grund ist dabei nicht das Engagement von Thorsten Legat beim kriselnden Oberligisten. Es entstand der Eindruck, dass die TSV-Mannschaft für eine Verpflichtung des ehemaligen Bundesliga- und Dschungelcamp-Stars finanzielle Einbußen hinnehmen soll. Das trifft es jedoch nicht genau auf den Punkt. Die Reduzierung der Gehälter soll dazu dienen, um den TSV mit diesem Kader bis zum Winter finanziell über Wasser zu halten. Legats Gehalt soll über einen externen Sponsor abgesichert sein.
Wir haben uns am Freitagmittag mit Spielertrainer und Kapitän Pierre Nowitzki über die den Vorschlag des Vorstands an die Mannschaft sowie die Reaktionen im Team unterhalten.
Pierre Nowitzki, wie ist der aktuelle Stand im Fall Legat? Stand Freitag 14 Uhr ist, dass wir uns um 19 Uhr in der Kabine treffen und die Angelegenheit besprechen werden. Hier werden natürlich weder Thorsten Legat noch der Vorstand zugegen sein. Das ist eine Sache der Mannschaft.
Wie ist denn die Tendenz? Das kann ich wirklich nicht sagen. Ich habe seit Donnerstag jetzt nicht mit jedem Einzelnen darüber gesprochen. Am Freitag kann jeder seine Meinung sagen und sich entscheiden, ob er das Angebot annimmt oder nicht.
Es wird von einer freiwilligen Reduzierung der Aufwandsentschädigungen gesprochen. Um welchen Prozentsatz geht es denn hier - 50-Prozent-Einbußen? Das ist eine gute Frage. Hier müssen wir noch einmal mit dem Vorstand Rücksprache halten. Wir wissen auch nicht genau, auf wie viel Prozent wir verzichten sollen.
Als Sie das Angebot das erste Mal gehört haben: Was ging da in Ihnen vor? Ich war perplex. Das ist wie eine Erpressung. Mit etwas Abstand weiß ich aber, dass der Verein einfach alles versucht, um irgendwie das Schiff noch länger auf See zu halten. Jeder muss jetzt für sich entscheiden, ob er das mitmachen will oder nicht.
Davon abgesehen: Würden Sie gerne mit Legat als Trainer zusammenarbeiten? Warum denn nicht? Er ist ein Mann mit großer Erfahrung. Er hat zig Jahre in der Bundesliga gespielt. In der vergangenen Woche hat er schon eine Ansprache gehalten und die hatte es in sich. Man muss sagen, dass er sehr gut kitzeln, motivieren kann. Die Worte gingen schon unter die Haut und haben einen zum Nachdenken gebracht.