Wie RS bereits ankündigte hat sich Germania Ratingen die Dienste des Angreifers nun auch offiziell gesichert, nach dem Michael Kulm, Sportlicher Leiter von 04/19, die bürokratischen Hürden genommen hat.
Der Hauptkommissar hat dafür gesorgt, dass Daniel Keita-Ruel in den offenen Vollzug kommt. "Das bedeutet, dass er für unser Training aus dem Knast darf", berichtet Jens Stieghorst: "Das war auch eine Voraussetzung für den Ein-Jahresvertrag, denn Daniel muss von Beginn an beim Team sein."
Keita-Ruel: "Ich bin körperlich fit"
Für den Präsidenten, der die Mannschaft am Mittwoch, 2. Juli, beim Trainingsauftakt begrüßen wird, ist es kein Thema, dass der Neuzugang eine kriminelle Vergangenheit hat. "Er ist gerade einmal 25 Jahre jung und hat eine zweite Chance verdient. Er weiß, dass er Mist gebaut hat, aber wir werden ihm gerne bei der Resozialisierung helfen."
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Rückblick: Der ehemalige Wuppertaler gehörte der "Big-Boy-Bande" an und wurde aufgrund von bewaffneten Überfällen verurteilt. Seine Strafe: fünf Jahre und sechs Monate. In der JVA in Düsseldorf trainiert der schlaksige Stürmer mit französischen Wurzeln bis zu drei Stunden täglich. "Ich laufe täglich 45 Minuten und verbringe den Rest im Fitnessraum. Ich bin körperlich in einem einwandfreien Zustand", erzählt Keita-Ruel.
Stieghorst: "Wir haben keinerlei Vorurteile!"
Da die JVA nur 15 Minuten Fußweg vom Trainingsgelände entfernt ist, ist der Weg zu den Einheiten kein Problem. Anders könnte es zwischenmenschlich aussehen. Keita Ruel wird sich vielleicht einigen Sprüchen der Fans oder Gegenspieler ausgesetzt sehen.
Für Stieghorst ist das kein Problem: "Da muss er dann durch. Für unsere Zuschauer wie auch Spieler kann ich ihm aber versichern, dass wir keinerlei Vorbehalte haben. Im Gegenteil: Ich habe schon mit unseren Führungsspielern wie Patrick Fiedorra, Sascha Meier, Damian Bartsch oder Thomas Denker gesprochen und alle gehen Vorurteilsfrei an die Sache heran. Wir freuen uns auf Daniel."