Der Mittelfeldspieler des A-Kreisligisten VfB Lünen musste mehr als ein Dutzend Operationen über sich ergehen lassen, konnte seinen Job als Maler und Lackierer nicht mehr ausüben und wird nie wieder richtig Sport machen können. Nun sprach ihm das Oberlandesgericht Hamm 50.000 Euro Schmerzensgeld zu.
Schlein hat bereits erste Reaktionen auf die Medienberichte der letzten Tage gelesen: „Viele sagen 'einen Kreuzbandriss hatte ich auch schon, dafür sind 50.000 Euro aber ein bisschen viel.' Doch das war nicht alles, was mir passiert ist.“ Bei der Attacke seines Gegenspielers ging in Schleins linkem Bein so ziemlich alles kaputt, was kaputt gehen kann. Kreuzband, Innenband, Außenband, alles war durch. Ein Kompartment-Syndrom hätte ihn fast sein Bein gekostet.
Größtes Ziel: "Schmerzfrei gehen"
Auch wenn Schlein bereits knapp fünfzehn Operationen hinter sich hat, stehen die schwersten noch an. Im nächsten Jahr wird er im Februar und im Mai in einer Spezialklinik in München operiert. Auch danach muss er regelmäßig für weitere Nachuntersuchungen zum Arzt. „Das wird eine lebenslange Karriere im Krankenhaus“, weiß der 34-jährige.
Mit einem Benefizspiel haben die Fußballer des VfB Lünen ihren „Schleini“ unterstützt, auch Fußballer anderer Vereine standen ihm zur Seite. „Es ist schön, dass ich nach wie vor nah bei der Mannschaft bin“, sagt der ehemalige Kapitän, der heute als Co-Trainer von Andreas Roch fungiert. Er überlegt, selbst einen Trainerschein zu machen. Aktiv auf den Platz zurückkehren kann er nicht mehr, sein höchstes Ziel sei es, „irgendwann wieder schmerzfrei gehen“ zu können.
Seinen Gegenspieler, der ihm die schwere Verletzung zugefügt hat, traf Schlein mehrfach vor Gericht. Geredet habe die beiden nie und werden es wohl auch nicht mehr: „Eine Entschuldigung hat es nie gegeben.“
Das komplette Interview mit Michael Schlein lesen sie in der Donnerstagsausgabe von RevierSport.