Als in der vergangenen Saison SuS Dinslaken 09 als Absteiger aus der Landesliga Niederrhein feststand, verließen die Spieler das sinkende Schiff. Nur zwei Spieler aus dem Team blieben dem Verein treu. Dieses Jahr geht SuS Dinslaken mit der ehemaligen Kreisliga B Mannschaft in die Spielzeit. Das liegt unter anderem an fehlendem Geld und an mangelnder Zeit.
„Es haben sich damals alle Spieler der ersten Mannschaft abgemeldet. Bis zum Ende der Wechselperiode bekamen wir aber leider keine Mannschaft zusammen, weil die jungen Spieler, die wir gerne verpflichtet hätten, einfach unakzeptable finanzielle Forderungen gestellt haben“, erörtert Thorsten Bohnert, der Trainer der „neuen Ersten“ die Situation. Aus diesem Grund gab es ein Gespräch mit dem Vorstand. In dem dann beschlossen wurde, dass es „nicht machbar ist eine erste Mannschaft abzumelden“, erzählt Bohnert. „Deswegen habe ich gesagt, dass meine Mannschaft den Platz in der Bezirksliga übernimmt. Wenn ich allerdings keine Chancen auf den Klassenerhalt sehen würde, hätte ich dieses Angebot auch nicht angenommen“, formuliert Bohnert das Saisonziel.
Idee löst Begeisterung aus
Es klingt jetzt wahrscheinlich etwas komisch, dass eine Kreisliga B-Mannschaft nun Bezirksliga spielt, aber genau diese Mannschaft verpasste in den vergangenen Jahren nur knapp den Aufstieg in die Kreisliga A. „Meine Jungs waren begeistert von der Idee“, erzählt Bohnert, „allerdings musste ich die Begeisterung ein wenig bremsen. Sie müssen jetzt auch öfter trainieren als sonst. Schließlich ist es jetzt zumindest ein bisschen professioneller.“
Bisher sprechen die Ergebnisse der Vorbereitung dafür das die Mannschaft es schaffen könnte. Man gewann unter anderem im Finale des Turniers von Wacker Dinslaken mit 4:2 gegen den großen Konkurrenten Lohberg. „Die Lohberger haben sicherlich nicht gerne gegen uns verloren. Schließlich hatten Sie schon 2:1 geführt“, berichtet Bohnert.
"Verlieren lernen"
Insgesamt lief die Vorbereitung gut. Alle Spieler haben ordentlich mitgezogen und auch auf das erhöhte Trainingspensum erfolgreich reagiert. „Meine Mannschaft muss jetzt in dieser Saison dringend lernen, wie es ist, wenn man auch mal zur Halbzeit schon uneinholbar zurückliegt. Auch den Umgang mit Niederlagen müssen sie jetzt lernen“, tadelt Bohnert. Das liegt einfach daran, dass die Spieler es nicht gewohnt sind zu verlieren. In der Vergangenheit war die Mannschaft äußerst erfolgreich. Auch wenn es nie zum Aufstieg gereicht hat. „Wir haben sonst in der Saison maximal zwei Niederlagen kassiert“, erzählt der Trainer der 09er.
Bohnert sieht die Chancen auf den Klassenerhalt gar nicht so schlecht. „Ich traue meiner Mannschaft viel zu. Sie dürfen nach einer Niederlage nur nicht einknicken. Ich denke es ist realistisch, wenn wir davon sprechen, die Klasse halten zu wollen.“ In der vergangen Saison hat die Mannschaft über die gesamte Saison nicht mehr als 20 Gegentore kassiert. „Daran sieht man, dass ich gute Spieler habe, die auch nach hinten arbeiten. Wir sind durchaus in der Lage auch mal ein 1:0 nach Hause zu bringen“, bestätigt der Fußballlehrer.
Klassenerhalt als Ziel
Das Saisonziel der jungen Mannschaft soll es sein nicht abzusteigen. „Wenn wir am Ende 30 Punkte geholt haben, dürfte es doch ganz gut aussehen“, gibt Bohnert bekannt. Nun freuen sich die Spieler und der Trainer aber erst einmal auf das erste Spiel am Sonntag. Dann geht es nämlich gegen einen der Aufstiegkandidaten. „Wir spielen direkt gegen Viktoria Buchholz. Das beste daran ist, dass wir zu Hause spielen. Neben Glück Auf Möllen sind sie für mich der heißeste Kandidat für den Aufstieg. Aber wir gehen in dieses Spiel wie in jedes andere. Zuerst einmal wollen wir gewinnen“ erklärt der Trainer, „aber ich will ja nicht vermessen sein. Wenn wir am Ende mit einem Punkt daraus gehen, können und müssen wir absolut zufrieden sein.“
"Müssen die Aufsteiger schlagen"
Am ehesten sieht Bohnert die Teams von Rhenania Bottrop, Duisburg Süd und aus Friedrichsfeld im Leistungsbereich des SuS Dinslaken. „Auf diese Teams müssen wir uns konzentrieren.“ Bei dieser Geschichte kann man sehen, dass auch Spieler die in den unteren Ligen spielen immer die Chance haben auch weiter oben zu spielen, obwohl es ihnen auf den ersten Blick nicht zugetraut wird.