"Klaus Berge, oho, Klaus Berge, oho", schallte es Anfang der 2000er Jahre durch das Georg-Melches-Stadion.
Der Trainer war gleich zweimal - 3. April bis 30. Juni 1999 und 8. November 1999 bis 23. März 2001 - für Rot-Weiss Essen tätig. Ein äußerst beliebter Coach mit der Herzen auf der Zunge. In 48 Pflichtspielen war der heute 62-jährige Berge für Rot-Weiss Essen verantwortlich.
"Das war eine geile Zeit. Ich erinnere mich noch genau an Edel-Fans wie Lothar Dohr, Chita oder den Fanclub 'Wild Boys Essen', mit dem ich die Ehre hatte, eine Weihnachtsfeier zu zelebrieren. Ach, wenn ich an meine RWE-Zeit denke, dann geht mir mein Herz auf", erzählt Berge, der heute eine Sportagentur führt.
Wie es dazu kam, dass Berge gleich zweimal an der Hafenstraße anheuerte, erklärt er: "Das erste Mal waren es ja nur ein paar Wochen - aber die hatten es in sich."
Aber zuvor hatte ich RWE erfolgreich in die zweigleisige 3. Liga geführt. Die Zeit bei Rot-Weiss Essen war sehr emotional und sportlich auch erfolgreich. Das alles bleibt unvergessen -nur der RWE (lacht)!
Klaus Berge
Berge weiter: "Wir haben neun von zehn Spielen gewonnen und ein Mal Remis gespielt. Damit sind wir aus der Oberliga in die damalige dreigleisige Regionalliga, die drittklassig war, aufgestiegen. Und dann war ich wieder weg (lacht). Beim zweiten Mal hatte mich Manfred Sander in einer Nacht- und Nebelaktion für, ich glaube 50.000 Deutsche Mark aus Münster herausgekauft. 'Manni' war eine ehrliche Haut. Er wollte mich haben und hatte auch die Kohle. Aber er sagte auch klipp und klar, dass ich rausfliegen würde, wenn ich eine schlechte Serie vorweise. Das passierte irgendwann dann auch. Aber zuvor hatte ich RWE erfolgreich in die zweigleisige 3. Liga geführt. Die Zeit bei Rot-Weiss Essen war sehr emotional und sportlich auch erfolgreich. Das alles bleibt unvergessen -nur der RWE (lacht)!"
In Essen holte Berge auch einst einen Spieler namens Heiner Backhaus aus der U19-Mannschaft in das Training der damaligen Drittliga-Mannschaft. "Er kam damals von Werder Bremen und war für die U19 eingeplant. Ich habe dem Jungen gesagt, dass er jeden Dienstag bei uns trainieren kann. Er kam dann auch und mischte die Mannschaft auf. Heiner war ein Typ, der einfach drauflos ging. Das hat mir gefallen. Am Mittwoch saß er dann wieder in der Kabine. Ich fragte ihn, was das denn soll? Er sagte nur: 'Trainer, ich bin heiß!' Das hat mir gefallen. Er durfte dann bleiben. Jetzt wird er als Trainer, bald auch Fußballlehrer, seinen Weg gehen. Davon bin ich überzeugt", erklärt Berge.
Backhaus wird schon jetzt beim designierten Drittliga-Aufsteiger Alemannia Aachen gefeiert. Ähnlich wie einst Klaus Berge in Essen. Weisse noch?