Sowohl Marco Reus als auch Kevin Großkreutz zählen zu den einflussreichsten Akteuren von Borussia Dortmund in diesem Jahrtausend. Beide werden auf ihre Weise als Vereinslegenden in die Geschichtsbücher eingehen.
Der heute 35-Jährige Großkreutz, wie Reus gebürtiger Dortmunder, bejubelte in seiner Zeit von 2009 bis 2015 bei der Borussia zwei Deutsche Meisterschaften, einen DFB-Pokalsieg und gewann zweimal den Supercup. Marco Reus darf sich zwar bis heute nicht Deutscher Meister nennen, dafür holte der 34-Jährige zwei DFB-Pokale, drei Supercups und zählt zweifellos zu den besten Offensivspielern der letzten Jahre im deutschen Fußball.
Von 2012 bis 2015 schnürten beide Spieler gemeinsam die Fußballschuhe für den BVB. Doch bereits zuvor waren Großkreutz und Reus Teamkollegen im Profifußball. Als Jugendliche wurden sie in der BVB-Jugend aussortiert und wechselten ins Münsterland zu Rot Weiss Ahlen (damals noch LR Ahlen).
Großkreutz, der heute in der Westfalenliga für den SV Wacker Obercastrop kickt, feierte in der Saison 2006/07 sein Debüt für die erste Mannschaft der Ahlener in der damaligen Regionalliga Nord und zählte prompt zum Stammpersonal (27 Einsätze, sechs Treffer).
Eine Saison später durfte auch Reus für RWA debütieren. Als 18-Jähriger war er in der Spielzeit 2007/08 überwiegend Joker (16 Einsätze, ein Tor, ein Assist). Großkreutz zählte mit 12 Treffern und fünf Vorlagen zu den Leistungsträgern seines Vereins. Am Ende der Saison belegte Rot Weiss Ahlen den ersten Platz, gleichbedeutend mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga.
Großkreutz zum BVB, Reus nach Mönchengladbach
Die Youngster bildeten im Unterhaus eine gefährliche Flügelzange. Reus agierte auf dem linken Flügel, Großkreutz rechts. Die Saison 2008/09 war der Durchbruch der beiden Talente, die als Aufsteiger mit Ahlen unter Trainer Stefan Emmerling einen respektablen 10. Platz erreichten. Gleichzeitig sollte dies die letzte Spielzeit der BVB-Legenden im Trikot der Rot Weissen sein, zu sehr spielten sie sich in den Fokus von vielen Bundesliga-Klubs.
Nach 97 Partien für Ahlen, in denen er 24 Buden schoss, wechselte Großkreutz im Sommer 2009 zum BVB. Dort entwickelte er sich zur Kultfigur, gewann mehrere Titel mit seinem Herzensverein und feierte mit der Deutschen Nationalmannschaft 2014 den WM-Titel in Brasilien.
Reus verabschiedete sich im selben Jahr wie Großkreutz aus Ahlen und schloss sich Borussia Mönchengladbach an. Dort ging sein Stern in der Bundesliga auf. Drei herausragende Saisons (109 Spiele, 41 Tore, 28 Assists) später war der Shootingstar reif für den Schritt zum damaligen Meister Borussia Dortmund. Der Rest ist Geschichte: Der 34-Jährige lief seitdem über 400-mal für die Schwarz-Gelben auf und wurde zur Vereinslegende.
Und was wurde aus Rot Weiss Ahlen? Der Verlust der erfolgreichen Flügelzange konnte nicht kompensiert werden und RWA musste bereits in der folgenden Spielzeit den Gang in die 3. Liga antreten. Es folgte ein Jahr darauf ein weiterer Abstieg. Daraufhin pendelten die Wersestädter zwischen der Oberliga Westfalen und der Regionalliga West, in der sie seit der Saison 2020/21 spielen.
Aktuell kämpft die Mannschaft von Trainer Björn Joppe um den Klassenerhalt. Nach der Hinrunde stehen die Ahlener auf einem Abstiegsplatz.