Im Falle eines WM-Sieges wartet sogar eine Reise ins All. Fortaleza (SID) Erst freie Fahrt ins WM-Halbfinale - und dann ab ins All? Für Vorrunden-Gigant Niederlande scheint der Weg bis in die Vorschlussrunde wie gemalt, und für zusätzliche Motivation sorgt eine ganz besondere Prämie aus der Heimat.
Sollten Arjen Robben und Co. den WM-Titel gewinnen, könnten aus ihnen tatsächlich "fliegende Holländer" werden - und zwar in den Weltraum. Das niederländische Raumfahrtunternehmen SXC würde das Oranje-Team dann gerne ins All "schießen". "Eine außerirdische Leistung verdient eine außerirdische Belohnung", sagte SXC-Unternehmer Michiel Mol.
Die Niederländer denken aber vorerst nur ans Achtelfinal-Duell gegen Mexiko am Sonntag (18.00 Uhr/MESZ). Der relativ leichte K.o.-Runden-Spielplan ist für Robben keineswegs ein Freifahrtschein, sondern eine "Falle". Schon die widerspenstigen Mexikaner mit Trainer-Vulkan Miguel Herrera seien ein großer Stolperstein.
"Wir müssen auf Mexiko aufpassen! Sie sind ein schwieriger Gegner und spielen ähnlich wie Chile", sagte der dreifache WM-Torschütze. Er warnte davor, schon an ein mögliches Viertelfinale gegen den Sieger der wenig angsteinflößenden Teams aus Griechenland und Costa Rica zu denken: "Wir dürfen uns nicht mit anderen Spielen beschäftigen. Das ist eine Falle."
Die Mexikaner setzen auf den Klima-Vorteil, denn die schwül-heißen Bedingungen in Fortaleza sind die Latainamerikaner gewöhnt. "Wir wollen sie körperlich ausschalten", sagte El-Tri-Trainer Herrera mit gewohnt deftigen Worten.
Selbstbewusstsein herrscht aber auch bei der Elftal, denn der Spielplan hat es gut gemeint mit Oranje. "Wir haben uns selbst in diese gute Position gebracht, jetzt sollten wir auch davon profitieren", sagt Robben: "Wenn wir gegen Mexiko gewinnen, ist wieder ein Finale möglich."
Schon vor vier Jahren in Südafrika stand das Team im Endspiel und unterlag damals Spanien. Im Finale 2010 fiel die Mannschaft vor allem durch ihre rustikale Gangart auf, und auch in Brasilien gehen Robben und Co. wenig zimperlich zu Werke. Mit 69 Fouls führen sie mit Abstand die Rangliste der "bösen Buben" an. Auf der anderen Seite stehen zehn Treffer (WM-Höchstwert) auch für Offensiv-Spektakel.
Dass das auch in den K.o.-Runden so bleibt, dafür soll Rückkehrer Robin van Persie sorgen. Der Stürmerstar von Manchester United hat seine Gelbsperre abgesessen und macht gegen Mexiko das "magische Dreieck" mit Robben und Wesley Sneijder wieder komplett.
Sneijder wartet jedoch noch auf seine magischen Momente. Was seiner Meinung nach auch daran liegt, dass die Schiedsrichter ihm mit dem neu eingeführten Freistoßspray seiner größten Stärke berauben. "Es behindert mich", sagte der Profi von Galatasaray Istanbul und sprach von einem "mentalen Hindernis".
Trainer Louis van Gaal, der beim Training am Donnerstag der brasilianischen Fußball-Ikone Zico ein Oranje-Trikot übergab, ging im Vorfeld des Achtelfinals kein Risiko ein und reduzierte für leicht angeschlagene Spieler wie Robben fast komplett das Programm. Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Bruno Martins nach dessen Gehirnerschütterung. Sollte der Abwehrspieler ausfallen, dürfte der gelernte Stürmer Dirk Kuyt in seinem 100. Länderspiel erneut als Linksverteidiger auflaufen.