"Wir leben im 21. Jahrhundert und verzichten auf jegliche Technik. Das hilft den Schiedsrichtern nicht. Und der Fußball verliert bei den Fans an Glaubwürdigkeit. Ich habe viel Kritik einstecken müssen, aber ich plädiere schon seit Jahren für die 3x2-Regel. Dabei haben die beiden Teams und die Schiedsrichter zweimal pro Spiel die Chance auf ein Vetorecht", sagte Merk dem Sport-Informations-Dienst (SID). [forum]5847,right[/forum] Bei den beiden WM-Achtelfinals am Sonntag zwischen Deutschland und England (4:1) sowie Argentinien und Mexiko (3:1) waren die Schiedsrichter ihrem Ruf als größte Pfeifen der WM einmal mehr gerecht geworden. Zunächst hatte der Uruguayer Jorge Larrionda das klare Tor von England-Ass Frank Lampard zum 2:2-Ausgleich (38.) aus unerfindlichen Gründen nicht gegeben, anschließend erkannte der Italiener Roberto Rosetti bei der Partie zwischen Argentinien und Mexiko das 1:0 durch Carlos Tevez an, obwohl der Gaucho eindeutig im Abseits gestanden hatte.
Die vom dreimaligen Weltschiedsrichter Markus Merk bereits in der vergangenen Woche monierte "Wettbewerbsverzerrung" bei der WM in Südafrika setzte sich damit unvermindert fort. "Entscheidungen wie der Hand-Treffer des Franzosen Thierry Henry in der WM-Qualifikation gegen Irland oder das 'Tor von Bloemfontein' beim Spiel Deutschland gegen England sind schlecht für den Fußball. Es geht um die 'Big Points', die zu 100 Prozent klaren Entscheidungen, die man mit Hilfe des elektronischen Auges auflösen könnte", sagte Merk.