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ITA - NZL 1:1 (1:1)
Italien blamiert sich

WM: Italien blamiert sich gegen Neuseeland
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Weltmeister Italien hat sich im bis auf die Knochen blamiert. Das Team von Marcello Lippi kam gegen Neuseeland nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus.

Weltmeister Italien hat gegen Neuseeland sein zweites "Nordkorea" erlebt und die größte WM-Blamage seit 44 Jahren hinnehmen müssen. Der vor allem offensiv schwache Titelverteidiger kam gegen den krassen Außenseiter Neuseeland nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus und muss um den Einzug ins Achtelfinale zittern. Gegen die Slowakei kommt es für die Azzurri am Donnerstag im Johannesburger Ellis Park zu einem echten "Endspiel", bei dem Neuseeland mit einem Sieg gegen Paraguay sogar der lachende Dritte sein könnte.

Der in Göppingen geborene Shane Smeltz hatte die All Whites völlig überraschend in Führung gebracht (7.). Vincenzo Iaquinta von Juventus Turin gelang für Italien nurmehr der Ausgleich (29., Foulelfmeter). Die Squadra Azzurra war bei einer WM zuletzt 1974 in der Vorrunde gescheitert. 1966 musste sie beim 0:1 gegen Außenseiter Nordkorea die wohl peinlichste Niederlage in ihrer Länderspielgeschichte hinnehmen. In der 83. Minute hatte Chris Wood mit einem Schuss aus zwölf Metern sogar das Siegtor für Neuseeland auf dem Fuß, aber der Ball verfehlte knapp das Ziel.

Vor 38.229 Zuschauern im Mbombela-Stadion in Nelspruit standen die Vorzeichen für die Squadra Azzurra denkbar ungünstig: Kein Sieg im Jahr 2010, nur 1:1 im ersten Spiel gegen Paraguay, und dazu noch Regisseur Andrea Pirlo und Stammtorhüter Gianluigi Buffon verletzt. Wenigstens waren die Tifosi deutlich in der Überzahl, zudem hatte eine lokale Zeitung zur Unterstützung des Weltmeisters aufgerufen.

Die "All Whites" ließen sich davon aber nicht beeindrucken und traten mutig auf. Nachdem sie schon die Slowakei zum Auftakt beim 1:1 geschockt hatten, schien ihre Devise auch gegen Italien klar: Die Azzurri ärgern, so oft es geht. In der Tat erkämpften sie sich Standardsituationen, für deren gute Ausführung sie gefürchtet sind.

Wie gut, das musste der Mit-Favorit früher feststellen als ihm lieb war. Nach einem Freistoß verlängerte Winston Reid, Schütze des 1:1 gegen die Slowaken, den Ball Richtung Fünfmeterraum. Dort fiel er Italiens Mannschaftskapitän Fabio Cannavaro auf den Oberschenkel - und Smeltz drückte ihn - aus allerdings abseitsverdächtiger Position - ins Tor.

Italien brauchte jedoch nicht allzu lange, um sich von dem erneuten Rückschlag zu erholen. Mehr und mehr rückte Neuseelands Torhüter Mark Paston vom Hauptstadt-Klub Wellington Phoenix in den Mittelpunkt. Mit einer Mischung aus Können und viel Glück wie beim Pfostenschuss von Riccardo Montolivo (27.) wehrte er die Angriffe auf sein Tor aber zunächst ab.

Erst nach einer knappen halben Stunde brach das Bollwerk der Neuseeländer. Nach einem Trikotzupfer von Abwehrspieler Tommy Smith stürzte Daniele De Rossi mit Verspätung theatralisch im Strafraum zu Boden - doch der guatemaltekische Schiedsrichter Carlos Batres entschied ohne Zögern auf Elfmeter. Iaquinta verwandelte sicher für die in allen Statistiken überlegenen Italiener zum verdienten 1:1.

Coach Marcello Lippi war das Unentschieden gegen den Underdog aber verständlicherweise nicht genug. Und so brachte der "Mister" zur zweiten Halbzeit mit Mauro Camoranesi und Antonio di Natale für Simone Pepe und Alberto Gilardino zwei frische Kräfte. Di Natale fügte sich gleich gut ein und prüfte Paston mit einem Drehschuss - doch der Torwart wehrte ab (49.).

Das blieb allerdings für einige Zeit die einzige gute Aktion der Italiener in der Offensive, in ihrem Spiel mangelte es weiter an Kreativität. Neuseeland dagegen schien die Pause dafür genutzt zu haben, sich neu zu ordnen und stand wieder sicherer. Nach einer guten Stunde kam Iaquinta doch einmal im Strafraum zum Schuss, aus 13 Metern vergab er jedoch kläglich.

Kurz darauf reagierte Lippi erneut und brachte mit Giampaolo Pazzini für den Mittelfeldspieler Claudio Marchisio einen weiteren Angreifer ins Spiel. Neuseeland aber verteidigte weiter mit allen Mitteln und wäre durch einen Distanzschuss von Ivan Vicelich fast wieder in Front gegangen. Doch der Verteidiger zielte knapp vorbei. Im Gegenzug setzte Giorgio Chiellini einen Kopfball neben das Tor.

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