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Italien - Paraguay
Squadra Azzurra will Kritiker verstummen lassen

WM: Italien will Kritiker verstummen lassen
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Überaltert, satt und außer Form: Kritiker lassen an Italien kein gutes Haar. Beim WM-Auftakt gegen Paraguay kann die Squadra Azzurra das Gegenteil beweisen.

Überaltert, außer Form und scheinbar satt: Von vielen schon abgeschrieben, will Titelverteidiger Italien seine Kritiker Lügen strafen und in seinem Auftaktspiel gegen Paraguay am Montag (20.30 Uhr/live bei RTL und Sky) in Kapstadt den Grundstein für ein erfolgreiches WM-Turnier legen. Auch wenn die Vorbereitung auf Südafrika alles andere als rund lief, hofft das "Retro-Team" der Azzurri mit den Weltmeistern von 2006 auf einen ähnlichen Lauf wie beim Titelgewinn in Deutschland.


"Ich kann mich nicht erinnern, dass Italien je als Favorit in eine Weltmeisterschaft gegangen wäre. Aber Vorschusslorbeeren zählen ab dem ersten Spiel nicht mehr", sagt Trainer-Fuchs Marcello Lippi vor dem Turnierstart gegen die als gefährlicher Außenseiter gehandelten Südamerikaner. Auch Routinier Gianluca Zambrotta lässt sich von den Unkenrufen aus der Heimat nicht beirren: "Vor vier Jahren war es doch genauso. Da haben uns viele nicht einmal das Viertelfinale zugetraut." In der Diskussion um das hohe Durchschnittsalter (28,5 Jahre) seiner Mannschaft hat Lippi ohnehin seine ganz eigene Sicht. "Alter ist im Fußball keine Schwäche, es bedeutet vielmehr Erfahrung und Charisma. Es heißt nicht umsonst: Alte Besen kehren gut", erklärt der 62 Jahre alte Weltmeister-Coach von 2006. Im Übrigen habe man eine "gute Mischung aus Alt und Jung", so der "Maestro", der sein Amt nach der WM aufgibt und unter anderem vom reichen arabischen Klub Al-Ahly und dem russischen Verein Spartak Moskau umworben werden soll. Am Sonntagabend wies Lippi aber derartige Gerüchte als "Spekulationen" zurück. Tatsächlich ist es nicht unwahrscheinlich, dass im Green Point Stadion von Kapstadt am Montagabend neben verdienstvollen Oldies wie Kapitän Fabio Cannavaro (36), Zambrotta (33), Antonio Di Natale (32) und Torwart Gianluigi Buffon (32) auch der eine oder andere Neuling aufläuft. Gute Chancen auf ein WM-Debüt werden Innenverteidiger Leonardo Bonucci (23/Bari) und Mittelfeldspieler Claudio Marchisio (24/Juventus) eingeräumt. Der Optimismus ist den Italienern trotz zuletzt enttäuschender Vorbereitungsspiele gegen Mexiko (1:2) und die Schweiz (1:1) noch nicht abhandengekommen. "Ich bin sehr zuversichtlich - aber ich weiß nicht warum", sagt Cannavaro, der auf die traditionell starke Abwehr baut: "Wir werden nie so offensiv spielen wie Brasilien, Portugal oder Spanien, aber dafür werden sie nie so verteidigen wie wir."

Lucas Barrios (Foto: firo).

Eine gut geordnete Defensive wird die Squadra Azzurra gegen die angriffsstarke Albirroja allerdings auch brauchen. Angeführt vom Neu-Paraguayaner Lucas Barrios vom Bundesligisten Borussia Dortmund rechnen sich die Rot-Weißen auch gegen den Weltmeister etwas aus. "Ich verspreche keine Tore, aber bedingungslosen Einsatzwillen", sagt Barrios, der seit seiner Einbürgerung im April drei Treffer in drei Länderspielen erzielt hat. Vor seinem WM-Debüt spürt der 25-Jährige aber auch Anspannung: "Natürlich bin ich ein bisschen nervös, schließlich spielen wir gegen den Weltmeister."

Ex-Bayern-Stürmer Roque Santa Cruz, der neben dem Dortmunder Nelson Valdez eine weitere Alternative für den Angriff ist, hat das Weiterkommen in der Gruppe F, die von Neuseeland und der Slowakei komplettiert wird, fest im Visier: "Wir haben Respekt vor Italien, aber wir wollen gewinnen. Wir sind ein Team, das bei der WM viel erreichen kann."

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