Großartige Motivationsreden muss VfB-Coach Martin Schmidt nicht halten. Wer bei einem zwei Klassen höheren Verein antritt, vor sicherlich beeindruckender Kulisse in einem der ältesten Stadien in Westfalen, dazu unter echtem Flutlicht, der sollte auch ohne besondere Ansprache motiviert sein. So sieht es auch Kapitän Emu Schmid: "In Münster im Pokal, das ist für die meisten von uns das größte Spiel im Seniorenfußball, das wir erleben durften!"
Engin Yavuzaslan schätzt die Lage ähnlich ein: "Die Jungs sollen das Spiel genießen, das Flair, das Stadion, die Stimmung - und alles unter Profibedingungen! Für uns hat natürlich die Meisterschaft Vorrang, deshalb ist es wichtig, dass sich keiner verletzt und alle Spieler am Sonntag in Ennepetal zur Verfügung stehen."
Die junge Truppe des VfB ist dabei in glasklarer Außenseiterrolle. Als 16. der Oberliga Westfalen, mittlerweile seit sieben Spielen sieglos, trifft man auf einen hoch eingeschätzen Gegner, der zunächst die Erwartungen nicht erfüllen konnte, nun aber unter dem neuen Trainer Ralf Loose wieder auf dem aufsteigenden Ast ist.
Eine ähnliche Situation gab es bereits vor zweieinhalb Jahren. Damals spielte der VfB ebenfalls als Oberligist beim damaligen Drittligisten RW Ahlen. Ähnlich wie Ralf Loose es vorhat, stand auch damals die zweite Reihe der Ahlener auf dem Platz. Der VfB verkaufte sich teuer und wurde leicht unter Wert mit 3:1 geschlagen. Auch damals unterstützten den VfB viele Fans, die eine unvergessene Auswärtstour erlebten. Auf Seiten der Ahlener waren damals übrigens auch Marcus Piossek und Matthew Taylor am Ball, die heute den Preußen-Adler auf der Brust tragen.
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