„Gejubelt, gejubelt“, habe Heinrich Losing, als er davon erfahren hat, dass er im Viertelfinal des Niederrheinpokals mit dem SV Sonsbeck auf Rot-Weiss Essen treffen wird.
„Der MSV Duisburg und RWE waren unsere Traumlose“, gestand er im Gespräch mit Reviersport und ergänzte: „Wir wollen das Spiel genießen. Als Amateur hat man selten die Gelegenheit, ein Pflichtspiel gegen einen Drittligisten zu bestreiten, und dann noch gegen so einen Traditionsverein. Hier im Pokal ist das das größte, was man bekommen kann. Das ist eine super Geschichte. Das hat man nicht oft. Wir freuen uns natürlich auch auf die RWE-Fans.“
Die Fans sind ein gutes Stichwort, denn ob die Partie im 2.500 Plätze umfassenden Willy-Lemkens-Sportpark stattfinden kann, bleibt abzuwarten. Die Essener gehen aktuell davon aus. 2021 empfing der SV Sonsbeck auf dem heimischen Rasen den damaligen Drittligisten MSV Duisburg (0:3).
Losing verwies aber darauf, dass es sicherlich Gespräche zwischen den Klubs geben werde. Was die Polizei sagt, sei natürlich ebenfalls zu beachten.
Ich habe sie schon zweimal geschlagen, die Erfahrung kann ich jedenfalls an das Team vermitteln
Sonsbeck-Trainer Heinrich Losing über RWE
Doch unabhängig davon, wo die Partie stattfinden wird, der Oberligist kann es nicht erwarten. „Wir werden das mit großer Freude angehen und versuchen, ihnen das Leben so schwer wie möglich zu machen. Das ist immer der sportliche Geist, aber mal schauen was passiert. Aber wir wissen auch, dass wir der klare Außenseiter sind - wir sind Amateure und spielen gegen eine Profitruppe. Das ist ein Riesenunterschied. Eine ganz andere Geschichte, was Physis und alles angeht. Wir hoffen natürlich, dass wir die Überraschung schaffen können,“ sagte der Trainer.
Wenn einer weiß, wie das geht, dann er. 2010 stand Losing als Spieler auf dem Platz, als er mit ETB SW Essen RWE mit 2:1 im Finale an der Hafenstraße bezwang. Zwei Jahre später, damals mit dem SV Hönnepel-Niedermörmter, gab es abermals im Endspiel zwar eine knappe Pleite (2:3). 2012/2013 folgte noch ein Sieg, diesmal im Viertelfinale.
„Ich habe sie schon zweimal geschlagen, die Erfahrung kann ich jedenfalls an das Team vermitteln. Vielleicht ist das ja vom Fußballgott so gewollt“, sagte Losing lachend, betonte aber erneut: „Wir wurden kürzlich als Dorfverein bezeichnet, wir stehen erst zum dritten Mal überhaupt im Viertelfinale des Niederrheinpokals. Es geht erstmal um pure Freude, wir werden das genießen. Alles andere werden wir dann sehen.“