Nach zuletzt zwei Niederlagen in der Oberliga Niederrhein stand für den ETB Schwarz-Weiß Essen das Achtelfinale im Niederrheinpokal an. Zu Gast war am Mittwochabend der Regionalligist 1. FC Bocholt. Die Mannschaft von Trainer Damian Apfeld wollte unbedingt in die nächste Runde des Pokals einziehen.
Apfeld war sich vor der Partie der Rolle seiner Mannschaft als Außenseiter gegen das höherklassige Bocholt bewusst. "Natürlich sind wir der Underdog, aber wir werden auf Sieg spielen und wollen für eine Überraschung sorgen." Daraus wurde jedoch nichts: ETB verlor die Partie mit 1:4.
Die Partie am Uhlenkrug ist schnell erzählt und war vor allem schon früh entschieden. Die Bocholter führten bereits nach 38 Minuten mit 4:0. Auch das zwischenzeitliche 1:4 von Niko Bosnjak sorgte nicht mehr für Spannung.
Der ETB-Coach zeigte sich vor allem unzufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft in der ersten Hälfte: "Die erste Halbzeit war völlig inakzeptabel. Auch gegen ein Team aus einer höheren Liga erwartet man mehr Gegenwehr, Körperlichkeit und Griffigkeit. Das haben wir heute nicht an den Tag gelegt. Wir hatten null Aggressivität, haben uns überhaupt nicht gewehrt. So funktioniert Fußball nicht, schon gar nicht gegen ein klassenhöheres Team."
Insgesamt hat man den deutlichen Klassenunterschied gesehen.
Damian Apfeld
Zur Halbzeit schaltete Bocholt in den Verwaltungsmodus und wechselte viel. Schwarz-Weiß Essen hatte augenscheinlich mehr vom Spiel. Apfeld sah ebenfalls eine Leistungssteigerung seiner Mannschaft im zweiten Durchgang: "In der zweiten Halbzeit haben wir dann Courage gezeigt und dafür gesorgt, dass wir nicht komplett abgeschlachtet werden. Wir waren viel ekliger, aber trotzdem viel zu weit weg vom Gegenspieler. Insgesamt hat man den deutlichen Klassenunterschied gesehen."
Für Gästetrainer Sunay Acar war es erst das zweite Spiel an der Seitenlinie des 1. FC Bocholt. Bei seiner Premiere gab es am vergangenen Wochenende eine 1:4-Niederlage gegen die Sportfreunde Lotte. Für Acar, der zwischen 2006 und 2008 für den ETB spielte, war es eine Rückkehr an alte Wirkungsstätte: "Es ist immer wieder schön, in diesem Stadion zu spielen."
Mit der überzeugenden Vorstellung seiner Mannschaft zeigte sich der 46-Jährige zufrieden: "Die ersten 45 Minuten waren genau so, wie ich mir vorstelle, dass wir Fußball spielen. Wir waren aggressiv, hatten lange Ballbesitzphasen und haben die Tiefe gut bespielt. In der zweiten Halbzeit ist es klar, dass man durch die Wechsel einen kleinen Durchhänger hat. Heute war der mir schon zu groß, sodass Essen zum Anschluss gekommen ist. Insgesamt war es aber die richtige Reaktion auf die Niederlage gegen Lotte."