Auf die Frage, wie groß die Vorfreude auf die Niederrheinpokal-Begegnung mit Rot-Weiß Oberhausen sei, antwortet Florian Wittkopf, erst seit einer Woche Trainer des 1. FC Viersen, überraschend zögerlich und weniger enthusiastisch als erwartet.
Grund dafür sind die turbulenten Wochen, die der Landesligist zuletzt durchmachte. Denn noch vor dem ersten Pflichtspiel gegen Rot-Weiß Oberhausen trat vor wenigen Tagen das erst im Sommer neu gekommene Trainerduo zurück. Ein Paukenschlag. Wittkopf musste einspringen.
"Dann entwickelte sich eine Eigendynamik: Vier Spieler haben sofort mit aufgehört. Teils nachvollziehbar, teils nicht. Darunter war auch unser Kapitän, das konnten wir weniger verstehen", verrät Wittkopf über das interne Chaos.
"Das war ein herber Schlag. Dann wussten wir nicht, wie es weitergeht. Es sah zeitweise echt düster aus, ein Rückzug stand im Raum." Dieser konnte schließlich abgewendet werden. "Das wäre eine Katastrophe für uns gewesen, nach so vielen Jahren, wo der Verein solide und seriös gearbeitet hat", sagt Wittkopf.
Aufgrund dieser Situation sei das RWO-Spiel in den Hintergrund geraten.
, beteuert Wittkopf."Aber der Rückzug ist jetzt vom Tisch, wir sind quantitativ wieder gut aufgestellt. Die Vorfreude ist jetzt auch wieder da"
Florian Wittkopf
Dennoch komme der Zeitpunkt der Hammer-Begegnung für den neuen Trainer des Landesligisten nicht gerade gelegen: "Im Grunde kommt das Spiel für mich als Trainer zu einer Unzeit. Ich bin gerade erst reingekommen. Wir haben Sonntag trainiert, trainieren heute. Wir können aber nicht viel tun, weil morgen das Pokalspiel ist."
Er habe die Zeit daher eigentlich gut gebrauchen können, um die Mannschaft auf die harte Landesliga-Saison vorzubereiten, die vor der Tür steht. Ziel sei, irgendwie die Klasse zu halten.
Eine Absage für das Spiel gegen RWO im Niederrheinpokal sollte aber unter allen Umständen verhindert werden. "Deswegen wurde auch die zweite Mannschaft mit ins Boot geholt, sodass man auf jeden Fall eine Mannschaft stellen konnte", berichtet Wittkopf.
Zwar habe sich die Lage nun verbessert: Einige Spieler, die auf der Kippe standen, hätten doch wieder zugesagt, jedoch wolle der 37-Jährige den eingesprungenen Jungs aus der Zweiten nun nicht vor den Kopf stoßen, weshalb zwei oder drei Akteure der Zweitgarnitur im Kader stehen würden.
Wittkopf: "Das Spiel ist für die Jungs natürlich ein absolutes Highlight. Jetzt auch in der Situation, wo Spieler reinrücken, die vorher nicht unbedingt die Chance hatten. Die wissen natürlich, dass da ehemalige Bundesliga-Spieler spielen. Da auf dem Platz zu stehen, ist natürlich etwas Besonderes."