Auf dem Feld gingen die Spieler von Preußen Münster leer aus. Am Ende eines langen Pokalabends konnten sich die Akteure des SCP aber doch noch den einen oder anderen Wunsch erfüllen.
Schlussmann Roman Schabbing, gegen den FC Bayern erstmals in dieser Saison in den SCP-Kader berufen, sicherte sich beispielsweise das Leibchen von Leon Goretzka. Schabbing, der normalerweise das Tor der Oberliga-Reserve hütet, dürfte den Moment der Trikotübergabe so schnell wohl nicht mehr vergessen.
Ein unvergesslicher Abend war es indes auch für Nebenmann Johannes Schenk. Weil Stammkraft Max Schulze Niehues aus familiären Gründen passen musste, durfte der auf Leihbasis vom FCB verpflichtete Torhüter ausgerechnet im Duell mit seinem eigentlichen Arbeitgeber sein Pflichtspieldebüt feiern. Für den 1,91 Meter großen Schweinfurter war die Erstrundenpartie gegen die Elf von Trainer Thomas Tuchel damit doppelt brisant. „Ich habe mich sehr auf das Spiel gefreut“, sagte Schenk, der sich gegen die Münchener ein ums andere Mal auszeichnen konnte.
Hundertprozentig zufrieden war der 20-Jährige, insbesondere mit seiner eigenen Leistung, dennoch nicht. „Man muss selbstkritisch sein. Den Letzten darf ich nicht bekommen.“ Doch was war passiert? In der 86. Minute traf Mathys Tel aus spitzem Winkel zum 4:0-Endstand – durch die Beine des Torhüters. „Die kurze Ecke muss ich zumachen“, ärgerte sich der Ex-Nürnberger.
Die Qualität auf engen Räumen: brutal.
SCP-Kapitän Marc Lorenz
Teil der Wahrheit ist aber auch: Der in den letzten Wochen immer stärker aufspielende Tel belohnte sich in Münster erneut für einen erstklassigen Auftritt. Eine Leistung, mit der er auch den SCP-Trainer nachhaltig beeindruckte. „Der ist ja unfassbar“, lobte Sascha Hildmann den Torschützen zum 4:0-Endstand in den höchsten Tönen.
Doch nicht nur Tel spielt stark auf, sondern nahezu die komplette Münchener Mannschaft. „Die Qualität auf engen Räumen: brutal“, fasste Startelf-Comebacker Marc Lorenz den wohl größten Unterschied zwischen beiden Mannschaften zusammen. Zugleich freute sich der SCP-Kapitän genau darüber: „Du darfst dich mit den Besten messen. Das war eine schöne Erfahrung.“
Auch für den 51 Jahre alten Hildmann, der nicht nur vier Gegentore hinnehmen musste, sondern auch wertvolle Lehren ziehen konnte. „Du kannst mitnehmen, dass du selbst gegen Bayern München ruhige Ballbesitzphasen hast.“ Grund genug für Innenverteidiger Niko Koulis, mit breiter Brust das kommende Drittligaspiel (Samstag ab 14 Uhr) zu bestreiten: „Wir können selbstbewusst ins Duisburg-Spiel gehen.“