Der 1.FC Kleve ist in die nächste Runde des Niederrheinpokals eingezogen. Mit 2:1 setzte sich der Oberligist gegen den aktuellen Landesliga-Dritten ESC Rellinghausen durch. ESC-Trainer Sascha Behnke hatte schon vor der Partie von einer undankbaren Aufgabe gesprochen. Doch mit einem solchen Spiel hatte der 42-Jährige mit großer Wahrscheinlichkeit nicht gerechnet.
Bereits nach zwölf Zeigerumdrehungen wurde Bekir Durmus nach einer Notbremse vom Platz gestellt. Wenig später erzielte Younes Mouadden den Führungstreffer für die Gäste. Doch damit nicht genug, denn in der 31. Spielminute wurde auch noch Niklas Piljic nach seiner zweiten Gelben Karte mit Gelb-Rot vom Platz gestellt. Schlimmer hätte die erste halbe Stunde aus ESC-Sicht also wohl kaum laufen können.
Ausgleich in doppelter Unterzahl
Doch die Mannschaft zeigte Moral und kam kurz vor der Pause in zu diesem Zeitpunkt doppelter Unterzahl durch Eugen Pirogov zum Ausgleichstreffer. Quasi mit dem Pausenpfiff musste dann auch noch Frederik Meurs auf Seiten der Gäste vorzeitig duschen gehen, da er wegen Nachtretens die Rote Karte sah. Nützen sollte es am Ende aber aus ESC-Sicht nichts, denn nach der Pause war das Powerplay der Gäste nicht bis zum Schluss zu verteidigen und so war es letztlich ein Eigentor von Paul Kötz (78.), das den Klevern zum Sieg reichte.
„So eine erste Halbzeit habe ich noch nie erlebt“, resümierte ein immer noch etwas perplexer ESC-Trainer Behnke nach dem Abpfiff, der aber seiner Mannschaft sportlich überhaupt keinen Vorwurf machen konnte. „Ich bin total zufrieden“, lobte der 42-Jährige vor allem Moral und Einsatz seiner Spieler. „Dass wir mit acht Feldspielern keinen Fußball mehr spielen, ist ja klar, aber wir haben gearbeitet, haben uns in jeden Zweikampf geworfen und jeder ist für den anderen einen Meter mehr gelaufen. Das war eine einwandfreie Leistung und aus meiner Sicht ist das auch keine gefühlte Niederlage, sondern ich gehe hier mit erhobenem Kopf und breitem Kreuz nach Hause.“
Auch sein Gegenüber Umut Akpinar war mit dem Gesehenen sehr einverstanden. „Wir haben es vor der Pause unnötig spannend gemacht“, meinte der Kleve-Trainer. „Nach der Pause haben wir uns dann nicht von der Stimmung anstecken lassen, unsere Erfahrung eingebracht und am Ende hochverdient gewonnen.“
RWE oder KFC sind Akpinars Wunschgegner
Für die Auslosung zur dritten Runde hat der 44-Jährige zwei Wunschgegner: „Rot-Weiss Essen oder KFC Uerdingen zuhause wären schon cool, vor allem von der Stimmung her. Aber am Ende nehmen wir es wie immer so, wie es kommt.“
Kommenden Sonntag geht es für Akpinars Mannschaft dann erstmal zur – aus Sicht des Trainers – Mannschaft der Stunde TuRU Düsseldorf. „Die sind Tabellenzweiter und haben die letzten vier Ligaspiele alle gewonnen. Da kommt einiges auf uns zu.“ Auf den ESC wartet am gleichen Tag ein Heimspiel gegen Genc Osman Duisburg, die ihrerseits im Pokal unter der Woche n Rot-Weiß Oberhausen scheiterten.