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Keiner der geschätzten 250 Zuschauer am Kunstrasenplatz der Sportfreunde Hamborn 07 konnte nach Abpfiff der Erstrundenbegegnung des RevierSport-Niederrheinpokals zwischen Hamborn 07 und den SF Baumberg glauben, was sie in den 90 Minuten sahen. Nach einer 4:1-Führung verschenkte der Bezirksligist aus Duisburg die Sensation und musste in den letzten Spielminuten einen Baumberger Doppelschlag hinnehmen. „Wenn du 4:1 gegen einen Oberligisten führst, ist natürlich die Enttäuschung enorm groß“, befand Hamborns Trainer Michael Pomp nach dem Abpfiff.
Trinkpause und Rote Karte bringen Hamborn aus dem Konzept
Dabei lief für den Underdog bereits von Beginn an alles nach Plan. In der Mitte der zweiten Halbzeit sorgte Andre Meier für die verdiente 1:0-Führung (20.). Nach dem Ausgleich durch Ali Can Ilbay (25.) legte Tim Kleinert zum 2:1 nach (35.). Der Duisburger Traditionsverein spielte mutig und ließ keinen Klassenunterschied zwischen sich und dem Oberligisten erkennen. „Bei Hamborn hat zu diesem Zeitpunkt alles gepasst. Wir haben aber auch einige gute Chance vergeben. Dazu haben wir in einigen Situationen einfach schlecht verteidigt“, attestierte Baumbergs neuer Chef-Trainer Andreas Franke.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit schien bereits alles klar. Nach dem 3:1 durch Kai-Stefan Neul (49.) sorgte Oliver Rademacher (52.) für ein beruhigendes 4:1-Polster. Dem Bezirksligisten gelang während dieser Phase nahezu alles. Die Baumberger Abwehr hatte kaum Zugriff auf die Angriffe der Gastgeber. Nach der Roten Karte gegen Maximilian Nadidai (65.) schien sowieso alles klar. „Bis dahin haben wir ein richtig geiles Ergebnis erzielt. Die letzten 20 Minuten waren jedoch vollkommen indiskutabel. Da brauche ich die Truppe heute nicht loben“, befand Pomp.
Doppelschlag kurz vor Abpfiff besiegelt aus in Runde eins
Der Bruch kam mit der Trinkpause in der Mitte der zweiten Halbzeit. „Da haben wir einen Gang zurückgeschaltet“, befand Pomp. Louis Klotz brachte seine Baumberger auf 2:4 heran (74.), ehe Ali Daour auf 3:4 verkürzte (81.). Hamborn konnte kaum noch Entlastungsangriffe starten und wurde nervös. Ali Daour war es, der mit seinem zweiten Treffer den 4:4-Ausgleich erzielte (89). „Nach der Roten Karte haben wir umgestellt und sind immer weiter drangeblieben, weil bei Hamborn auch die Kräfte schwanden“, so Andreas Franke.
Keine Minute später war Hamborn-Torwart Dominik Schäfer wieder geschlagen: Alon Abelski erlöste die Gäste aus Baumberg mit dem Siegtreffer. „Uns bleibt nur die Erkenntnis, dass man auch bei so einer hohen Führung nicht abschalten darf. Wir haben einige Wege weniger gemacht und uns zu sicher gefühlt. Daraus müssen wir für die Saison lernen. Dann hat man gesehen, dass Baumberg zu den besten fünf Mannschaften in der Oberliga gehört“, schloss Pomp. Julian Preuß
