Die Vorzeichen für dieses Achtelfinale im Westfalenpokal waren klar. Der Westfalenligist DJK TuS Hordel ging als absoluter Underdog in dieses Duell. Auf der anderen Seite war der Regionalliga-Zwölfte SC Verl der haushohe Favorit.
Doch der Klassenunterschied war auf dem Feld kaum zu erkennen. Keine Verler Dominanz und erst Recht keine Verbarikadierungstaktik der Gastgeber aus Bochum-Hordel. Im Gegenteil: Der Außenseiter spielte hervorragend mit, presste früh in der gegnerischen Hälfte und war robust in den Zweikämpfen.
Durch diese beherzte Vorstellung wurde es den Verlern verdammt schwer gemacht, überhaupt in die Nähe von Kevin Kampschäfer im Tor von Hordel zu kommen. Auf den ersten Abschluss des Sportclubs mussten die Zuschauer eine Viertelstunde warten. Die ansehnliche Vorlage von Benjamin Kolodzig konnte Gianluca Marzullo aus zentraler Position per Volley aber nicht auf das Tor bringen.
Hordels größte Waffe im ersten Durchgang waren die scharfen Ecken von Luke Robert Finkelstein. Nach gut 20 Minuten fand er mit einer guten Hereingabe am ersten Pfosten den umtriebigen Serdar Bastürk, der nur knapp über den Querbalken köpfte. Insgesamt passierte in Hälfte eins aber nicht viel.
Halbzeit zwei begann ähnlich ausgeglichen, wie die erste Hälfte endete. Verl fand keine Rezepte gegen tapfere Hordeler. Ab der 60. Minute nahm das Spiel dann Fahrt auf. Erst scheiterte Christoph van der Heusen für Hordel am stark reagierenden Lange und auf der anderen Seite traf Cihan Özkara den Pfosten (71.)
Verl probierte danach viel, aber auch Hordel blieb gefährlich. Vor allem die Konter über den stark aufspielenden Serdar Bastürk sorgten das ein oder andere Mal für Sorgenfalten beim Regionalligisten. Eben dieser Bastürk war es dann auch, der Hordel fast zur Sensation schoss. Sein Schuss verfehlte aber knapp das Ziel (78.). Auf der anderen Seite traf der eingewechselte Jan-Lucas Liehr erneut den Pfosten (89.).
Nach 90 Minuten hatte die Partie keinen Sieger gefunden und es ging in die Verlängerung. Den Verlern merkte man an, dass sie die Entscheidung suchten und unbedingt erzwingen wollten. Folglich traf Joker Liehr zum 1:0 (105.). Für Hordel schien das Spiel zu diesem Zeitpunkt verloren. Zu viel Kraft hatte der Westfalenligist gelassen.
Doch in der 110. Minute schlug der Underdog durch den eingewechselten Orkun Koymali zurück und erzwang ein Elfmeterschießen, in dem Koymali erneut zum Helden werden sollte: Weil Verls Daniel Mikic an Kevin Kampschäfer scheiterte, war es Koymali, der den entscheidenen Elfmeter für sein Team verwandelte und Hordel ins Viertelfinale schickte. Mögliche Gegner sind dort die SpVgg Horsthausen und die SpVg Olpe, die am morgigen Donnerstag aufeinander treffen.